Quote from: Spray. on May 07, 2020, 01:18:39 PM

Nur mal interessenshalber: Wie funktioniert so eine Überführung von Florida zum Mittelmeer, kannst du einfach mitten durch den Atlantik fahren mit einem vergleichsweise so kleinen Schiff oder hangelt ihr euch möglichst nähe einer Küste zum Ziel? Also zB nach Südamerika bei Brasilien, dann Richtung Nordosten nach Afrika, um möglichst wenig auf dem offenen Meer zu sein. Ist das Wetter manchmal ein Problem oder sind die Vorhersagen heutzutage so zuverlässig, dass sich Stürme immer umfahren lassen?

Hi, wir müssen hier zunächst von motorisierten Yachten und Segelyachten unterscheiden.

Für Motoryachten ist es relativ einfach. Beispiel eine Atlantiküberquerung von Miami ins Mittelmeer, und hier nehmen wir einfach die Straße von Gibraltar als Endpunkt. Strecke um die 4300 NM. Man zieht eine Gerade von A nach B. Oder, man bleibt auf dem Breitengrad bis man auf der anderen Seite ankommt, das ist bei diesem Beispiel so auf der Höhe von West-Sahara und dann fährt man die Küste entlsng bis zum Ziel.

Für Segelyachten werden Routen benutzt, die sich 1. an Windsystemen orientieren, die seit Jahrhunderten aufgezeichnet wurden, man weiß dehar wann welche Winde wehen und wo. 2. Zusätzlich zu beachten sind Meeresstromungen, wie der Golfstrom zum Beispiel.

Von daher ergeben sich auch unterschiedliche Routen für die Atlantiküberquerung für Segelyachten. In Ost-West Richtung wird die Route über die Kanaren genutzt, oder je nach Stand des Windes etwas südlicher an den Kapverden vorbei und dann über den Teich. Beide Routen führen so in die südliche Karibik.

Die West-Ost Überquerung ist in der Regel weiter nördlicher wo wir westliche Winde und Strömungen vorfinden. Zudem treten zwischen Juni und November Wirbelstürme auf. In dieser Zeit werden Segelyachten in der Regel nicht überführt.

Das nur zum Verständnis. Um Deine Frage zu beantworten: Nein, man bleibt nicht solange es geht in Küstennähe. Wettervorhersagen sind schon recht präzise heutzutage. Aber natürlich können regionale Stürme auftreten, mit denen man nicht gerechnet hat. Sehr hilfreich sind von daher über Sat-Link empfangene Wetterdaten, die permanent aktualisiert werden und auf einem der Bildschirme dargestellt werden. Damit lässt sich sehr gut planen.

Das schaut dann so aus: