Den "armen Malocher", der mit Bitcoin über Nacht reich wurde, gibt es (vermutlich) nicht, weil Bitcoin eben keineswegs wie ein Lotto-Gewinn daherkommt, sondern sich das Vermögen inkrementell mehrt, und man zu jedem Zeitpunkt der Versuchung widerstehen muss, einen Teil seiner Coins zu verkaufen, was insbesondere dann erschwert ist, wenn auch noch äußere Geldsorgen hinzukommen.
Dazu fällt mir im Nachgang noch eine "Anekdote" ein.
Vor vielen Jahren hat mir ein Bitcoiner auf einem lokalen Treffen erzählt, er hätte eine tolle Methode, nach der er seine Gewinne abschöpft:
Jedes mal, wenn sich der Kurs verdoppelt, verkauft er die Hälfte seiner Coins.
So gehen ihm die Coins nie aus, und er kann immer noch super-reich werden, obwohl er ja jetzt schon Gewinne mitnimmt.
<Denkpause einlegen>
Bei jeder Verdoppelung nimmt er also die Hälfte des Vermögens raus, also quasi stets sein Anfangsinvestment.
Wie sieht das also nach z.B. 10 Verdoppelungen aus?
Er hätte aus 100 EUR, naja, 1.000 EUR gemacht (und weiterhin 100 EUR in BTC), oder einfacher gesagt:
sein Anfangs-Investment verzehnfacht.
Gewinn: 1.000 EUR.
Hätte er aber die Coins über zehn Verdoppelungen gehalten, so hätte er sein Vermögen ... <trommelwirbel>
Ver-Eintausend-und-vierundzwanzig-facht! (2^10)
Gewinn: 1.000.000 EUR (ca.)
Wieviele Verdoppelungen hatten wir seit z.B. 2011?
Richtig: Pi mal Daumen 10 (von damals ~ 10 EUR auf heute ~ 10.000 EUR)
Ob er mit seinem Verzicht auf 999.000 EUR glücklich ist?
