Dieser exponentielle Anstieg ist aber doch längst vom Tisch oder? Also hier als Diskussionspunkt würde niemand mehr die Infektionskurve mit einer Exponentialfunktion vergleichen.
Nach meinem Kenntnisstand würde das grundsätzlich jeder Epidemiologe tun, aber solche gibt es hier im Thread wohl nicht.
Den Unterschied zwischen der empirisch ermittelten Kurve der Fallzahlen und der Ausbreitung einer Infektionskrankheit habe ich hier erschöpfend erläutert.
So, wie generell Wachstumsprozesse in biologischen Systemen generell eine mehr oder minder ausgeprägte exponentielle Komponente enthalten.
Grundsätzlich gilt: Infektionen verbreiten sich exponentiell, lineare Ausbreitungen sind mir zumindest nicht geläufig, obwohl sie nicht undenkbar sind.
Die effektiv resultierende Ausbreitung lässt sich mittels SIR-Modell recht exakt vorhersagen.
Maßnahmen, die den Exponenten im Verlauf der Ausbreitung verändern können (wie z.B. Impfungen oder Quarantänen), sorgen dafür, dass sich in der empirischen Rückschau auf das Infektionsgeschehen der Exponent nicht mehr deutlich erkennen lässt (er ist allerdings rechnerisch zumindest näherungsweise oft noch ermittelbar).
Legionellen
Da du die Legionellen erwähnst: wegen dieser leidigen Thematik betreiben wir hier in Deutschland einen enormen Aufwand, der (ganz grob aus dem Bauch geschätzt) bisher rund 10 bis 100 Milliarden Euro gekostet hat.
Wegen einem relativ harmlosen Erreger, bei dem es nicht mal zu einem "ist ja nur ne Grippe" reicht.

Da der deutsche Michel sich diesbezüglich allerdings lediglich dann gegängelt fühlt, wenn er in der Eigentümerversammlung seiner Wohnung hockt, gibt es da keinen Aufstand der Wutbürger.

Aber klar, wir stecken auch eine vergleichbare Summe in Brandmelder in Wohnräumen (ca. 600 Tote pro Jahr).
Und derzeit lobbyt Siemens dafür, uns auch noch den Brandschutzschalter installieren zu lassen, zu vergleichbaren Kosten (ca. 30 Tote pro Jahr).