Der Unsinn, dass die hohen Zahlen nur duch unzuverlässige Tests auftreten, hat sich ja mittlerweile als unwahr entlarvt.
Da muss ich dann mal einschreiten.
So, wie du das darstellst, klingt das, als wäre das quasi erst "gestern als breaking News" über den Bildschirm geflimmert (was sicherlich nicht deine Absicht war).

Zu den beiden "artverwandten" Themen a) "nur soviele Infizierte, weil wir so viel testen" und b) "nur durch unzuverlässige Tests" möchte ich insofern ergänzen.
a)
Wir haben nur soviele Infizierte, weil wir soviel testenDas
war vom (fast) ersten Tag an
eine vorsätzliche, einfach von jedem einzelnen Menschen mit Kenntnissen der Grundschulmathematik zu entlarvende
Lüge.
Wäre diese Aussage wahr, hätte sich das Verhältnis aus Tests und Positiv-Ergebnissen nicht ändern dürfen.
Das war, wie an den Zahlen eindeutig erkennbar, nicht zutreffend.
Somit konnte jeder mit einfachsten Mitteln selbst überprüfen, ob die Aussage wahr ist.
Wer diese Lüge dann noch weiterverbreitet hat, hat entweder überhaupt nicht geprüft (dann muss man das als Eventualvorsatz werten),
oder aber er hat geprüft, und die Aussage dennoch verbreitet (was Vorsatz wäre).
Der Vorwurf der (eventual-)vorsätzlichen Lüge ist damit im juristischen Sinne eine wahre Tatsachenbehauptung.
b)
nur durch unzuverlässige TestsDas
war ein wenig schwerer zu durchschauen, setzte aber auch nur minimale Vorkenntnisse und simpelste Logik voraus.
Wäre diese Aussage wahr gewesen, hätte es bspw. in Neuseeland keine länger anhaltende Phase von "Zero Covid" geben können.
Dort wurde umfangreich getestet, ohne dass über Wochen hinweg auch nur ein einziger Fall aufgetreten wäre.
Der Schluss ist also zulässig und folgerichtig, dass auch hierzulande "Zero Covid" erreicht hätte werden können.
Das dennoch persistente niedrige "Hintergrundrauschen" an Neuinfektionen war ein deutlicher Beweis für den weiter anhaltenden epidemischen Verlauf.
Da der Zusammenhang hier ein wenig mittelbarer ist, würde ich in dem Fall nicht notwendigerweise von vorsätzlicher Lüge, jedenfalls aber von
grober Fahrlässigkeit sprechen.