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Board Off-Topic (Deutsch)
Re: Corona
by
1miau
on 04/12/2021, 02:19:08 UTC
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Unsolidarisch. Was für ein (mittlerweile) abgedroschenes Wort.

Das liegt allerdings erstens daran, daß viele Leute die eigentliche Bedeutung von Begriffen wie eben Solidarität nicht mehr verstehen oder verstehen wollen.
Diese Leute glauben, sie können auf Basis ihrer Meinungsblase verallgemeinern und kommen zu dem Schluß, daß sie definieren können, wann wer zu "ihrer" Idealgemeinschaft gehört und wie er sich zu verhalten hat.
Aber man sieht es ja - sie irren sich gewaltig. Ich wage mal die Behauptung, daß sich die meisten, die allermeisten Leute nicht "solidarisch" im Geiste sondern aus persönlichen, egoistischen Gründen impfen lassen.
Und das wäre dann genau das Gegenteil von Solidarität. Das wäre der Normalzustand des Denkens, der sich seit 30 - 50 Jahren in den westl. Industrienationen und den Aufsteigern in diese erste Liga breit macht.

Das Problem bei dieser Darlegung ist das (absichtliche?) Ausblenden von Dingen, die für die Betrachtung des Problems elementar sind. Und das ist eben das dauerhaft präsente, unsolidarische Verhalten in verschiedenen Formen seitens der Impfgegner.
Gründe dafür kann es viele geben, aber maßgeblich in der Corona-Leugner Szene ist vor allem Egoismus das Problem, welcher perfide getarnt als "individuelle Freiheit" mantraartig wiederholt wird und diese Argumentation zieht sich durch alle Themenfelder, die diese Sekte auch sonst so thematisiert.

Wenn jemand sich zu unsinnigen Demos trifft, für die es noch nicht einmal einen Grund gibt, obwohl damit Infektionen in Kauf genommen werden, dann ist das unsolidarischer Egoismus.
Wenn jemand dazu aufruft, die Maßnahmen zu ignorieren, während sich alle anderen daran halten, dann ist das unsolidarischer Egoismus der Person, die gegen die Maßnahmen aufruft.
Wenn jemand Impfpässe fälscht, dann ist das nicht bloß unsolidarischer Egoismus, sondern zusätzlich Selbstbereichrung durch Betrug.
Wenn jemand die Impfung ablehnt und sich trotzdem nicht in der Öffentlichkeit zurücknimmt, dann ist das unsolidarischer Egoismus, da diese Person billigend in Kauf nimmt, die Intensivstationen zu überlasten oder andere Leute anzustecken, obwohl das Risiko für beides vermeidbar wäre.
Wenn jemand Maßnahmen zum Klimaschutz ablehnt, weil er sich selbst damit in seiner "individuellen Freiheit" eingeschränkt sieht und damit die zukünftigen Generationen massiv belastet, dann ist das unsolidarsicher Egoismus.

Oder um kurz auf deine oben angestellte Vermutung zurückzukommen:
Diese führt zu einem folgenschweren Trugschluss, in welchem Geschädigte und Täter vertauscht werden.
Oder es zumindest so schwurblig formuliert wurde, das dieser Eindruck suggeriert wird.


Wenn diese Diskussion bezüglich Solidarität so weiter geht, werden wir in einigen Jahren noch größere Sorgen haben. Das wird dann in Richtung Social Credit System wie in China gehen. Denunziantentum pur.

Und das ist ja hier auch schon argumentativ an der Tagesordnung.
Eine angebliche Minderheit, dargestellt als homogene Gruppe, wird als Grund genommen für Maßnahmen, die angeblich im Sinne der Mehrheitsgesellschaft sind. Der Zweck heiligt die Mittel.
Somit lässt sich fast alles begründen... die totale Überwachung beispielsweise. Hier sind dann nicht mehr die Überwacher die Schuldigen sondern ein par Terroristen, ein par Geldwäscher, ein par Pädokriminelle.
Sprich: nicht die NSA ist für ihre Schnüffelaktionen zu kritisieren sondern Mohammed Atta, weil der unterm Radar flugschülerte...? Echt jetzt?! Was für eine abenteuerliche Argumentation.

Abenteuerlich ist höchstens die Argumentation, die Übeltäter irgendwie zu entlasten, obwohl diese das eigentliche Problem erst schaffen.

Eine Sekte, bei der es ja durchaus so zu sein scheint, als sei es ihr nicht bewusst, dass sie selbst den Grundstein legt für das, was sie (angeblich) so sehr fürchtet (Freiheitseinschränkungen), z.B. durch ihre dummen Demos oder Fälschungen vom Impfpässen. Die Coronadiktatur existiert nicht, sie ist aber existentiell zur Aufrechterhaltung der Sekte und das führt zu immer kruderen Thesen, damit das Lügengebäude nicht einstürzt.
Problematisch wird solch eine Sekte vor allem dann, wenn sie einer Problemlösung einer Krise im Weg steht oder diverse neue, schwerwiegende Probleme schafft.
Auf diesem Weg ist diese Sekte sehr stramm unterwegs.
Und da ist es selbstverständlich, dass nach Lösungen gesucht wird, wie man diesem Problem begegnet.
Insofern liefert diese Sekte für Befürworter in Richtung Social Credit System wie in China beste Argumente, die sich diese Überwachungsfreunde im Traum nicht erhofft hätten.
Daher sollte sich jede mündige und selbst denkende Person, die sich als Impfgegner sieht, ernshaft überlegen, ob sie mit ihren irrationalen Aktionen solch einer Überwachung ein Argument liefern möchte.
Das ist doch wie die Crypto-Scammer, die sich mit ihren Ponzi-Scams egoistisch selbst bereichern und Kryptowährungen dadurch massiv in Verruf geraten. Solche Leute sind das Schädlichste für alles, was sie umgibt.

Letztendlich ist jetzt schon absehbar, dass das eine Steilvolage für mehr Überwachung ist aber leider scheint die Erkenntnis bei vielen nicht anzukommen...  Roll Eyes

Ich weise ja nur daraufhin, denn das Problem könnte uns als Bitcoinern noch heftig auf die Füße fallen.