Die Ukraine (bzw. Teile der Regierung) fährt seit der Krim/Donbassgeschichte eine Kampagne gegen die Russischsprachler. Es wurde nicht versucht einen Ausgleich im Donbass zu finden und die Situation wurde durch Dinge wie das Sprachengesetz noch weiter angeheizt.
Ungeachtet der Frage, ob ich dir da zustimme:
selbst für den Fall, dass die Ukraine "Russischsprachler unterdrückte", würde dies keinen Krieg gegen das Land rechtfertigen.
Die Ukraine ist wohlgemerkt der souveräne Staat, welcher vor knapp 30 Jahren seine Atomwaffen an Russland abgetreten hat, unter der Bedingung, dass Russland im Gegenzug die Grenzen und die Souveränität des Landes akzeptiert.
Da gibt es nichts zu relativieren, nichts zu hinterfragen, keine Grauzone.
Russland ist der allein verantwortliche Aggressor, ohne Spielraum für eine Entschuldigung.
Und dann hat die USA natürlich ein Interesse die NATO zu stärken.
Nur als kleiner Denkanstoß für dich: der letzte amtierende Präsident der USA dachte lautstark über einen Austritt der USA aus der NATO nach.
So "wirr" dieser Präsident auch gewesen sein mag, ist dennoch festzuhalten
, dass diese Position durchaus einigen Zuspruch in der Bevölkerung genoss.
Das habe ich auch nirgendwo behauptet dass das diesen Krieg rechtfertigen würde, das kam ja wohl hoffentlich in den letzten Beiträgen auch so zum Ausdruck. Ich erwähne das nicht überall da ich das für selbstverständlich halte.
Gleichzeitig bin ich der Meinung dass der Krieg relativ einfach vermeidbar gewesen wäre, wenn man (seitens der EU/NATO) in den letzten Jahren Russland in seinen Sorgen ein wenig entgegen gekommen wäre und auch Druck auf die Ukraine ausgeübt hätte den Donbass-Konflikt beizulegen. Im Gegenteil, es wurde mit Waffenlieferungen und einseitigen Sanktionen noch weiter gezündelt. Und hier schliesst sich der Kreis zu meinem letzten Beitrag: Es war von den USA nicht gewollt den Konflikt friedlich beizulegen, da sie davon profitieren.
Vielleicht liege ich hier falsch und Putin ist der Wahrhaftige und hat die Invasion von langer Hand geplant, so wie es uns Spiegel, Bild und co. verkaufen wollen. Nur: wir werden es in naher Zukunft nicht herausfinden. Sollte er die Ukraine komplett übernehmen und sich dann das Baltikum vornehmen, dann würde es wohl stimmen. Ich sehe die Wahrscheinlichkeit dass das passiert aber nicht als sehr groß.
Und ja, es gab den Vertrag mit der Ukraine und der wurde mit der Krim schon verletzt. Im Nachhinein schön blöd von der Ukraine seine A-Waffen abzugeben. Vielleicht auch blöd von den Russen die Grenzen so anzuerkennen nach der Krim-Schenkung in den 50ern und obwohl sie wussten dass die Ukraine (aber auch die baltischen Staaten und andere ex-SU Staaten) große russische Minderheiten haben. Gleichzeitig ist es aber auch so, dass Verträge selten in Stein gemeißelt sich und auch nachverhandelt werden können wenn sich die äußere Situation ändert. Und für Russland hatte sich von 1994 bis 2014 mit den NATO-Erweiterungen, der Revolution in der Ukraine und der nicht freundlichen Einstellung von EU/NATO so einiges geändert. Hier hat die Diplomatie ganz klar versagt, auf allen Seiten!
Ja, Trump hatte eine andere Politik verfolgt. Der hat auch viel Mist gebaut, gerade in seinem eigenen Land. Biden hingegen scheint wieder zur USA-Tradition überzugehen und die Katastrophen wieder in andere Länder zu exportieren.