... Im Nachhinein schön blöd von der Ukraine seine A-Waffen abzugeben.
Jetzt kann man natürlich überlegen: was wäre, wenn?
Aber meiner Meinung nach hatte die Ukraine damals keine andere Wahl.
Denn erstens machte der Westen, allen voran die USA Druck, drohten sogar mit Isolation. Dort wußte man natürlich, daß die programmierten Ziele immer noch in den USA lagen. Defacto hatte die Ukraine zu der Zeit keine Kontrolle über diese Waffen. Darüber hinaus war man sich völlig unsicher, in welche politische Richtung eine zukünftige Ukraine driftet. Und eine unkontrollierte Verbreitung von Sprengköpfen oder von waffenfähigem Uran/Plutonium wollte man natürlich unbedingt verhindern. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und innerhalb des Bestehens der GUS sind eh schon riesige Mengen an Waffen plötzlich verschwunden - um dann später in allen möglichen Konflikten irgendwo auf der Welt wieder aufzutauchen. Aufgrund der ganzen politischen und auch wirtschaftlichen Verwerfungen der postsowjetischen Staaten wollte man sichergehen, daß von denen zumindest nur Russland über Kernwaffen verfügt.
Zweitens hätte ein eventuelles Umprogrammieren der Waffen über ein Jahr gedauert, laut Aussagen ukrainischer Verantwortlicher. Für eigene Sprengköpfe und selbst für die Wartung vorhandener hatte die Ukraine damals auch kein Geld. Man ging davon aus, daß das ca. 65 Mrd. Dollar gekostet hätte, die Kassen waren aber leer.
Man darf ja nicht vergessen, die Ukraine bekam neben den späteren Zusagen und Garantien auch noch Finanzhilfen aus den USA und auch aus Russland in Form von günstigen Energielieferungen, den Erlass von Öl- und Gasschulden und Zusagen für künftige Lieferungen für ihre Kernkraftwerke. Das war also ingesamt aus damaliger Sicht der finanziell eindeutig bessere, wahrscheinlich eh der einzig gangbare Weg für die Ukraine.