@sam00
Von diesen riskanten und unregulierten Börsen versuche ich mich fern zu halten. Cheesy
Im Zweifel kaufe ich dann Gold.
Kann gerade schlecht einordnen, ob du das ernst meinst oder nicht

Kraken zählt so zu den bekanntesten und vertrauenswürdigsten Börsen würde ich behaupten. Vor allem wenn du nur 50 oder 100 Euro auflädst, hast du da gar nichts zu befürchten. Dann holst du die BTC von der Börse und hast sie auf deinem privaten Wallet. Da ist es riskanter als Anfänger privat von einer anderen Person etwas zu kaufen und teurer, einen der wenigen Bitcoin ATM's zu nehmen

Unregulierte und aus dem Ausland heraus operierende Kryptobörsen wie Kraken oder Binance sollte man meiden, da sich diese teilweise komplett der Regulierung der BaFin entziehen. Die BaFin ist dabei nicht unschuldig, denn sie müsste mehr tun, solchen unregulierten Kryptobörsen entgegen zu treten. Trotzdem sollte man selbst als intelligenter Anleger solche unregulierten, ausländischen Kryptobörsen meiden.
Das Hauptproblem der Kryptobörsen sind Tricksereien und Einsparungen an allen Ecken und Enden. Es ist nicht gesichert, ob die Kryptobörsen die angebotenen Kryptowährungen tatsächlich vorhalten oder ob diese nur imaginäre Zahlen in einer Datenbank sind. Die ausländischen Kryptobörsen legen darüber keine Rechenschaft ab. Bei einem sogenannten "Bankrun" droht die Zahlungsunfähigkeit und damit der Verlust aller Kryptowährungen im Account.
Ein weiteres massives Problem ist die Umgehung der Kundenverifizierung. Nutzen alle vollständig durch die BaFin regulierten Finanzdienstleister das seriöse deutsche Post-Ident Verfahren, so umgehen viele Neobroker diesen Regulierungsstandard, um Kosten zu sparen. Dabei weichen die Neobroker auf private Drittanbieter aus, die meist in Osteuropa, Russland, Asien oder Afrika ihren Sitz haben und an keinerlei Datenschutzgesetze gebunden sind. Durch Hacks oder gezielte Datenverkäufe dieser privaten Drittanbieter landen so immer wieder Identitätsdaten der Nutzer auf illegalen Darknet-Handelsplätzen.
Dies macht unregulierte Kryptobörsen mit privaten Identifizierunganbietern immer wieder zum Ziel von Hackern, die es bewusst auf Identitätsdaten abgesehen haben.
Weiterhin ist die Einlagensicherung bei unregulierten Kryptobörsen nicht bestätigt. Binance betont immer wieder, dass die Einlagen sicher sind (Funds are safu) ohne jedoch konkret zu werden bis zu welcher Schwere eines Hacks die Einlagen sicher sind.
Durch diese Einsparungen an Sicherheit sind die Preise bei unregulierten Kryptobörsen deutlich niedriger als z.B. einer noch nicht vorhandenen Zentralkonvertierung durch die BaFin.
Die BaFin warnt selbst vor gefälschten Lizenzen:
https://www.bafin.de/SharedDocs/Veroeffentlichungen/DE/Verbrauchermitteilung/weitere/2021/meldung_210920_Warnung_gefaelschte_BaFin_Zertifikate.htmlDie BaFin wird nie im Namen von Einzelpersonen Zertifikate erstellen; solche Zertifikate sind gefälscht. Totalverlust droht!
Das Problem der unregulierten Kryptobörsen gibt es vor allen Dingen aktuell bei Neobrokern, auf deren Geschäftsmodell sich die BaFin noch nicht einstellen konnte. Plattformen für den Tausch von echtem Geld in Kryptowährungen sind das nächste Kapitel, bei dem die BaFin unterlegen und überfragt ist, denn die Kryptobörsen sind nicht lizensiert aber auch nicht illegal. Sie sind geduldet unter den aktuell geltenden Standortbestimmungen, welche diese Kryptobörsen jedoch teilweise komplett unterlaufen. Es ist wichtig, diese Risiken zu betonen und die BaFin muss dafür mehr tun. Man sieht generell kaum öffentliche Warnungen der BaFin vor irgendwas, egal wie riskant und unreguliert es ist.
Der nächste Schritt wäre es, solche Anbieter vom Markt zu nehmen oder noch besser: diese Anbieter müssen sich an die Regulationen halten.
Ich verwehre mich jedenfalls davor, Binance oder Kranken als seriöse Kryptobörsen zu bezeichnen, denn das sind sie nicht. Binance oder Kranken sind Handelsplätze, die im Ausland basieren und sich noch immer praktisch komplett der Regulation der BaFin entziehen! Einschlägige Seiten berichten darüber, dass sich die regulativen Konditionen bei Binance weiter verschlechtert haben.
Neben einer klassischen Regulierung müsste die BaFin öffentlich vor den schwarzesten Schafen warnen.
Die BaFin müsste eine massive, öffentliche Kampagne gegen Kryptobörsen fahren, die sich der Regulierung und deutschen Standards entziehen.
Das müsste eine weltweite Kampagne sein, dass wenn der Anbieter groß genug ist, er massive Einbußen erleiden würde und sich daher freiwillig an die Regularien in den an der Kampagne partizipierenden Staaten hält.
Finanziert werden sollte das aus Steuern aus Kryptowährungen, die optimalerweise durch die BaFin direkt zu echtem Geld konvertiert werden. Das wäre praktisch eine Kryptobörse, die direkt von der BaFin betrieben werden würde und als Standard deutscher Regulierung dienen könnte.
Aber das Personal dazu hat die BaFin leider nicht.
Auf diesem Gebiet muss noch viel passieren.