Staatschefs und Politiker in Süd- und Mittelamerika, egal ob in der Regierung oder der Oppisition, äußern sich übrigens ganz ähnlich. Sie haben eine deutlich andere Meinung als der Club da Oben.
Der ehem. Finanzminister Griechenlands, Yanis Varoufakis, bringt es auf den Punkt: "Der globale Süden sanktioniert Russland nicht, nicht weil er Putin unterstützt sondern weil er genug von der Heuchelei der US-Regierung hat." Und so denken viele in dem Teil der Welt.
In Lateinamerika sind die meisten Menschen gegen den Krieg. Egal ob auf der rechten oder linke Seite. Es gab überall auch Demos gegen den Krieg und meist wurde auch Putin dafür eindeutig verurteilt. Einigkeit scheint aber darin zu bestehen, dass man sich an den Sanktionen nicht beteiligen möchte. Man hält diesen Krieg für einen kapitalistischen, imperialen Krieg. Und man weisst zurecht darauf hin, dass überall auf der Welt Kriege herrschen, um die sich niemand kümmert.
Egal ob in Argentinien, Bolivien, Brasilien, Chile, Costa Rica, Mexiko, Peru, Uruguay oder Venezuela, überall haben die Menschen dort einen total andere Meinung als wir dazu, wie man damit umgeht. Und natürlich haben die meisten dort keine gute Meinung von der NATO und von den USA.
In einer Stellungnahme zahlreicher lateinamerikanischer politischer und sozialer Organisationen, u.a. die Landlosenbewegung MST aus Brasilien, der Congreso de Los Pueblos und Marcha Patriótica aus Kolumbien, der größte Gewerkschaftsdachverband Brasiliens CUT, die Linkspartei Frente Amplio der Dominikanischen Republik, Indigene und Afroamerikanische Verbände und die Left Alliance for National Democracy and Socialism aus Jamaika heißt es:
"Wir sind gegen alle Kriege und verteidigen immer den Frieden und die Geschwisterlichkeit zwischen den Völkern"
"Wir kämpfen für das Ende der Nato, wegen ihrer Operationen in Afrika und im Nahen Osten, der Angriffe auf Libyen, Irak und Syrien. Hier in Lateinamerika greift sie mit ihrer Militärbasis auf den Malwinen und der Unterstützung der kolumbianischen Regierung unsere Völker und unsere Souveränität an". Die US-Regierung müsse ihre "Kriegstreiberei beenden, die seit 1950 in 33 Länder militärisch interveniert und Millionen Menschen getötet hat."
https://www.resumenlatinoamericano.org/2022/03/09/pensamiento-critico-declaracion-internacional-sobre-la-guerra-de-ucrania-por-el-fin-de-la-otan-defendemos-siempre-la-paz-y-la-fraternidad-entre-los-pueblos-para-firmar/Auch Brasiliens Ex-Präsident Lula da Silva verurteilt einerseits ganz klar den Krieg.Er gibt den USA als globale Macht eine Mitverantwortung, sie hätten nicht genug getan. Nun, darüber kann man sich streiten. Aber ist halt dessen Meinung.
Zu den Sanktionen sagt er: "Die westlichen Sanktionen gegen die Russische Föderation beinträchtigten ungerechtfertigt die Wirtschaft anderer Regionen. Jetzt müssen wir die Rechnung für den Krieg gegen die Ukraine bezahlen. Auch Argentinien und Bolivien werden zahlen müssen. Sie bestrafen nicht Putin. Sie bestrafen viele verschiedene Länder, Sie bestrafen die Menschheit."
Die USA und die Europäer sollte die Stimmung dort ernst nehmen und nicht einfach wegwischen. Immerhin ist es der Vorhof, zwar nicht zur Hölle, aber zu den USA.