Ist der Stromverbrauch hier im weitesten oder engeren Sinne nicht einfach eine Funktion von der Profitabilität, ergo die erzielbaren Gewinne je nach Stromkostenstruktur im jeweiligen Land oder der Region und dem Preis von Bitcoin?
Richtig. Die Faktoren die du erwähnst (Hardware, Stromkosten) spielen alle mit rein, aber das Grundprinzip bleibt: je mehr die Miner (in Kaufkraft gemessen) einnehmen, um so höher ist der Stromverbrauch (wenn alle anderen Annahmen, also Hardware, Stromkosten usw. gleich bleiben).
Wie sich das in Zukunft weiterentwickelt hängt davon ab ob der Preisanstieg die Reward-Rückgänge durch die Halvings ausgleichen. Bis 2021 war das immer so, aber im jetzigen Zyklus könnten wir davon das erste Mal abweichen, je nachdem wie sich der Preis weiterentwickelt. 2021 war der Durchschnittspreis bei ca. 50.000$, d.h. 2025 müssten wir über 100.000$ im Durchschnitt landen, wenn der Rückgang durch das Halving 2024 ausgeglichen werden soll.
Der Stromverbrauch könnte sich in Zukunft natürlich auch erhöhen wenn mit "überschüssigem" erneuerbaren Strom gemint wird, der also von den Kosten her fast gratis ist. Dann würden dadurch aber die Emissionen nicht oder nur unwesentlich (durch die Produktion der Solar/Windanlagen) erhöhen.
Nehme mal an, dass kein Land zusätzliche Kraftwerke bauen wird, damit ansässige Miningfirmen ihrem Geschäft nachgehen können.

Es gibt immerhin Miningfirmen, die eigene Kraftwerke betreiben, oft erneuerbar aber nicht immer. In den USA gab es auch Artikel über Konflikte zwischen Miningfarmen und anderen Unternehmen, da diese den Miningfarmen vorwarfen, die Preise in die Höhe zu treiben. Langfristig würde das wieder dazu führen, dass Stromerzeugungskapazität hinzugefügt wird, also mehr Kraftwerke entstehen.