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Re: Kann jemand meine Bitcoin-Transaktionen nachverfolgen wenn er meine Adresse hat?
by
d5000
on 28/07/2025, 15:48:36 UTC
⭐ Merited by Lakai01 (2) ,MaxMueller (1) ,mole0815 (1)
Wenn ich jetzt Coin Control nicht vollkommen falsch verstanden habe ermöglicht das aber nur die Steuerung, welche Coins ich ausgebe ("Oldest Coins first" ...) und kann gleichzeitig auch zur Kostensenkung dienen, da es die Gebühren optimiert. Andere Auswirkungen hat das Ganze aber nicht, oder?
Du hast ganz einfach die Kontrolle, welche UTXOs (Coins) in einer Transaktion verwendet werden. Im Bereich Privatsphäre sind die Auswirkungen die mir einfallen würden, dass du:

1) vermeidest, Inputs verschiedener Adressen, die voneinander für die Chainanalyse-Companies getrennt bleiben sollen, gemeinsam auszugeben (erfordert natürlich einen Node, der nicht alle Adressen an einen Server verrät, wie Bitcoin Core).
2) eine alternative Wechselgeld-Adresse angeben kannst, die zu einer anderen deiner Wallets gehört. Das vermeidet, dass die Coins über die Wechselgeldadresse dir zugeordnet werden.
3) du kannst einen genauen "Pfad" vorgeben, wie und an welche Adressen Coins gesendet werden, damit es so aussieht, also ob verschiedene Zahlungen an andere Personen getätigt wurden und der "Besitz" (für die Chainanalyse-Unternehmen) an andere "übergeht". Dafür gilt aber auch das was hawer357 schrieb: die Node-Betreiber müssen "mitspielen" (d.h. Pech ist in diesem Fall Glück).

Weil ich z.B. schlichtweg nicht möchte, dass der Staat die genaue Anzahl meiner BTC ermitteln kann. Kann er aber zwangsweise, wenn ich diese z.B. über verschiedene Wallets verwalte und dann erst recht beim Verkauf wieder zusammenführen muss (und die Börsen ab 2026 auch gezwungen sind, Daten weiterzugeben). Solange ich die Wallet nicht angreife ist das aber natürlich kein Thema, das stimmt.
Ich hab mir das mal durch den Kopf gehen lassen (also das Szenario: ich habe einige alte Coins und möchte nur einen Teil davon verkaufen, aber der Staat soll nicht wissen dass ich den Rest habe) und das ist wohl tatsächlich eine größere Herausforderung, als es auf den ersten Blick aussieht. Selbst wenn man Wallets sauber trennt, sind sie ja immer in der "Altwallet" zusammengefasst.

Was ich also machen würde wenn ich von der Non-KYC-Wallet etwas auf meiner "Hausbörse" (also KYC) verkaufen will, wäre die Non-KYC-Wallet komplett von dieser Börse abzuschirmen. Also immer, bevor ich etwas verkaufe, diese Coins mit so vielen Schritten mixen wie ich bereit bin Gebühren auszugeben (Swap in Monero und zurück wäre wohl die beste Variante, alles über Tor laufen lassen, die neue Wallet mit den "zu verkaufenden Coins" am besten auf einem anderen Gerät synchronisieren, vielleicht auch eine VM erstellen).

Am besten auch die "Non-KYC-Altwallet" dann in eine neue Wallet überführen, um zu vermeiden, dass zu viele Daten über Transaktionen aus dieser abgehen (je weniger Transaktionen von einer einzigen Wallet getätigt werden, um so besser, denn je länger die Altwallet existiert, um so wahrscheinlicher ist, dass man einen Fehler macht).