Nein, mit weniger Risiko. Bei einem Short leiht man sich ein Asset und verkauft es zum aktuellen Kurs. Irgendwann muss man das Asset dann wieder zurückgeben, es also wieder Kaufen. Wenn der Kurs in der zwischenzeit gefallen ist, kauft man günstiger ein. Die Differenz (abzüglich der Gebühren) ist der Gewinn.
Fall 1: Kurs fällt
Wenn ich einen Coin mit 20% Rabatt und Lieferdatum in der Zukunft kaufen kann, dann kann ich zum Kaufzeitpunkt eine Shortposition in Höhe von 1 BTC eingehen (ich leihe mir 1 BTC und verkaufe ihn) und bis zum Lieferzeitpunkt halten. Wenn der Kurs dann zum Lieferzeitpunkt 20% gefallen ist, schließe ich die Shortposition mit 20% Gewinn und erhalte meine BTC-Lieferung, die jetzt 20% weniger Wert ist als beim Kauf - also genau so viel, die ich bezahlt habe (da der Kauf ja zu 20% unter Kurs war). Ich habe also insg. 20% Gewinn gemacht.
Fall 2: Kurs steigt
Wenn ich wieder mit 20% Rabatt und Lieferdatum in der Zukunft kaufe und dieselbe Shortposition eingehe, und der Kurs zum Lieferdatum zum 20% gestiegen ist, dann kaufe ich einen BTC am Markt 20% teurer als ich ihn verkauft hatte, um die Shortposition zu covern. Gleichzeitig bekomme ich den Bitcoin geliefert, der mich damals nur 80% gekostet hat und jetzt weitere 20% (wegen gestiegenem Kurs), also grob 40% mehr Wert ist als beim Kauf. Ich hab also 20% Verlust bei der Shortposition und 40% Gewinn beim Kauf, also auch die 20%, die ich ursprünglich wollte.
So funktioniert hedging mit shorts. Noch besser geht das am Futures-Markt wenn die Lieferung in der Zukunft liegt. Ein Landwirt, der entscheiden muss, was er anbaut, kann das Pech haben, dass, bis das Zeug erntereif ist, der Preis sich zu seinen Ungunsten geändert hat (gefallen ist) und er evtl. sogar Verluste macht. Er kann sich aber die aktuellen Futures anschauen, die als nächstes nach der Ernte ablaufen und zum heutigen Kurs entscheiden was sich am meisten lohnt anzubauen. Dann geht er eine Shortposition ein und es ist ihm egal ob der Preis danach steigt oder fällt. Wenn der Future ausläuft covert er durch Lieferung. Verkauft hat er schon vor vielen Monaten zu einem Preis, der eindeutig war.
Ja, für den Käufer bzw. den, der die Shortposition hat - dafür braucht es aber Kapital, oder können BTC Miner ihre Infrastruktur als Sicherheit hinterlegen? Irgendeine Sicherheit muss ja vorhanden sein, um Short gehen zu können. Wenn nun der Verkäufer seine Infrastruktur unterhalten muss und nicht liquide ist, muss er warten mit dem Verkauf bis er auch liefern kann und sieht eher die Gefahr, dass der Kurs bis dahin vll. auf 1000$ gefallen ist und er dann z.b. den Strom nicht mehr zahlen kann. Also sagt er sich, wenn er seine zukünftige Coin-Ernte jetzt noch los bringt für 2000$, ist es zumindest kostendeckend.
Beim Hedging würd ich hier dann eher 10% Gewinn sehen - denn der Käufer (also mufty) muss ja heute den Future, als auch die Shortposition kaufen, hat also 180% Kapitalaufwand auf 1 BTC. Aber ja, das Prinzip ist klar - du kaufst in der Zukunft günstig und sicherst diesen Profit in der Gegenwart bis zu besagtem Stichtag ab.
Ich glaub, wir haben uns hier einfach mit den jeweiligen Perspektiven vertan und irgendwie hab ich da manches im Kontext falsch verstanden.
Würde ich glauben, dass der Kurs in 20 Tagen bei z.B. 1500,00 liegen würde, dann müsste
ich jetzt alles verkaufen, und nicht kaufen. Ich glaube an eine recht zeitnahe Erholung nach der
aktuellen (hausgemachten) Korrektur.
Ich wollte nur darauf hinaus, dass weder du noch der Verkäufer wissen, wie der Preis in 20 Tagen ist. Daher ist es halt eine Wette. Und eine solche Wette ist halt nicht mehr so "simpel" wie ein einfacher Kauf, da zusätzlich zur Transaktion noch ein Zeitversatz beinhaltet ist.
Im Prinzip könntest du ja jetzt all deine Coins verkaufen und den Erlös gleich wieder beim Verkäufer investieren - dann hast du auf deine aktuellen Coins 20% sicheren Gewinn oder 20% mehr Bitcoins (ja, ich weiss nicht ganz exakt, mag jetzt aber nicht Kopfrechnen

)