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Re: Was ist eigentlich los in Deutschland?
by
cryptcoin_de
on 19/09/2018, 20:17:17 UTC
⭐ Merited by fsm247 (1)
Das ist weder empirisch belegt noch im Rahmen gängiger volkswirtschaftlicher Theorien nachvollziehbar.
Diese Aussage wird erst wahr, wenn die Mehrausgaben den Zuwachs an wirtschaftlicher Leistungskraft, i.d.R. gemessen am BIP, mittel- bis langfristig deutlich übersteigen.
Warum brauchst Du für 1 + 1 = 2 gängige volkswirtschaftliche Theorien? Warum hat sich FJS in den Achtzigern für Milliardenkredite an die DDR eingesetzt?
Weil er was für seine Brüder und Schwestern im Osten tun wollte? Weil er den Sozialismus auf einmal toll fand? Ich kann mich noch gut an den Gegenwind erinnern, den er damals erhielt.
Nein - Strauss hasste den Kommunismus nach wie vor wie die Pest und er wusste, dass diese Kredite langfristig die sozialen Spannungen in der DDR verstärken und zu deren Untergang beitragen würden.
Da bin ich aber heute froh, dass die wirtschaftliche Leistungskraft in Südeuropa, insbesondere in Griechenland so hoch ist...

Da haben wir das Problem: die Formulierung "Buchgeldschöpfung aus dem nichts" lässt letztlich nur auf eines schließen, nämlich auf ein Unverständnis von Basiswissen, das in diesem Fall tatsächlich jeder Zweitsemester BWL beherrschen sollte (um ganz genau zu sein ist das Erstsemesterstoff VWL, es kommt also darauf an, in welchem Semester der BWLer diesen Kurs belegt).
Die sog. Buchgeldschöpfung aus dem Nichts ist in der Realität eine Schöpfung aus den Opportunitätskosten (in neuerer Literatur in diesem Zusammenhang gelegentlich als Opportunitätswert oder Opportunity Value bezeichnet).
Wie immer Fachleute das Kind nennen mögen, so lange der Schöpfung von neuem Geld keine genauso wachsende Wirtschaftsleistung gegenüber steht und das tut es bei dem Ankauf der Staatsanleihen durch die EZB nun einmal nicht, ist es für mich Geldschöpfung aus dem Nichts und eine Vergewaltigung freier Marktwirtschaft, die uns in Zukunft noch böse auf die Füße fallen wird.

Das dachte man im Rahmen der "Deutschen Physik" auch über Einsteins Relativitätstheorie.
Die Finanzakrobaten von Goldman-Sachs auf eine Stufe mit Einstein zu stellen, halte ich für eine Beleidigung von Einstein. Wink

Natürlich steht es dir frei, dich für qualifizierter zu halten, die komplexen Vorgänge moderner Finanztheorie zu verstehen als sämtliche Experten zusammengenommen, die hierbei auf über Jahrzehnte, wenn nicht gar Jahrhunderte gewonnene Erfahrungen zurückgreifen.
Mit dieser Sichtweise stehst du nicht allein, ich für meinen Teil halte sie allerdings für vermessen.
Sind das die gleichen Experten, die mir erklären, dass die Preissteigerungsrate des statistischen Warenkorbes die Inflationsrate abbildet?
Ich glaube keiner dieser Experten wagt heute voraus zu sagen, was passiert, wenn der Tag kommt, wo die EZB den Leitzins anheben muss. Für den Tag ahne ich Schlimmes und ich hoffe inständig, dass ich Unrecht habe.
Wenn die Bundesrepublik in der Kanzlerschaft von Angela Merkel mehr Staatsschulden angehäuft hat, als alle Kanzler vor ihr, dann kann das IMHO unmöglich positiv sein.

Du lehnst prinzipiell richtige Aussagen ab, weil es in der Vergangenheit einmal Personen gegeben hat, die diese missbraucht haben?
Ich will hier nicht mit Steinen werfen, schließlich verweise ich selbst (auch in diesem Post) auf historische Negativbeispiele.
Aber ich rate zur Vorsicht, eine solche "Argumentation" stets nur als das zu sehen, was sie in Wahrheit ist: erheiternde Polemik.
Für Dich mag das erheiternde Polemik sein, für mich erlebte Realität.
Ich werde nie vergessen, wie mir Stasi Offiziere und Schließer wie RT in Cottbus (Synonym für: Roter Terror) auf ihre unmissverständliche Art zu verstehen gegeben haben, daß ich schlimmer sei wie ein Mörder oder Vergewaltiger, weil ich mein Volk verraten habe.
Genau diese Leute haben jedes Jahr im Januar Kränze für Rosa Luxemburg niedergelegt.

Ich weiß sehr genau, wie sich Rote die Freiheit der Andersdenkenden vorstellen und auch die Farbe der Nazi Flagge war rot und nicht braun.
Für mich gibt es zwischen zwischen Hitler, Stalin, Pol Pot und Mao, aber auch Che und Fidel, keinerlei erkennbare Unterschiede und das sollte sich jeder hinter die Ohren schreiben, der sich eine sozialistische Traumgesellschaft mit "besseren Menschen" wünscht.

Mag sein, dass ich da persönlich erheblich vorbelastet bin, aber daran trage nicht ich die Schuld, sondern der "real existierende Sozialismus" und die "Herrschaft der Arbeiterklasse".
Wenn sich heute CDU Politiker eine Koalition mit der Linken vorstellen können, dann stehen mir die Haare zu Berge und ich weiß nicht mehr ob und was ich wählen  soll.
Nur weil ich mit libertären Ansichten sympathisiere bin ich noch lange nicht "Rächts".