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Board Trading und Spekulation
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Re: Der Aktuelle Kursverlauf
by
trantute2
on 27/12/2019, 11:26:51 UTC
⭐ Merited by xyz (2)
Zu den Dauerbrennern gehören natürlich einerseits Ägypten im Norden und Südafrika im (Überraschung) Süden.

Schlechte Beispiele. Das ist so ähnlich als würde man die Schweiz als Beispiel für Europa nehmen.

Tansania und Uganda sind in meinen Augen ein klein wenig ein Zwischending zwischen Boom und Bust, werden aber für gewöhnlich auch noch zu den Tigern, bzw. Löwen gezählt.

Nur weiß ich ehrlich gesagt nicht, was du mit einer bloßen Aufzählung von Ländernamen willst?
Fast alle afrikanischen Volkswirtschaften haben im Laufe der letzten Jahrzehnte deutliche Fortschritte gemacht.
Wir europäische Mzungu sind nur überwiegend nicht in der Lage, unser veraltetes Bild vom Kontinent und seinen Menschen hinter uns zu lassen.

Aufzählungen ohne Quellen und belastbare Zahlen, Du hast vollkommen Recht, machen keinen Sinn. Deswegen habe ich auch nicht alles von Dir zitiert. Jeder ("Ökonom") kann irgendeine Liste definieren und zur entsprechenden Zeit aus dem Hut ziehen. Z.B. sehe ich Nigeria als einen nächsten Ort der Katastrophe. Das Bevölkerungswachstum ist dort enorm. Eine kommunistische Regierung, wie in China, welche eine Ein-Kind-Politik durchsetzt und das wirtschaftliche Potential steuert, existiert dort nicht. Ich bin aber so ehrlich und sage dazu, dass das nur ein Bauchgefühl ist und ich hoffe, dass ich daneben liege.

Der "Linke" glaubt halt immer noch, dass man dem armen, hungernden Negerlein einen Brunnen bohren muss, damit er sein Gemüse anbauen kann, der "Rechte" ist weiterhin überzeugt, dass ein Schwarzer ja ohnehin niemals so etwas wie eine Industrie oder gar ein modernes Hightech-Unternehmen aufbauen kann.
Solange unser Bild vom Kontinent sowohl auf dem rechten, als auch auf dem linken Auge vom Rassismus geprägt bleibt, sind wir eben nicht in der Lage, die Chancen auch für unsere Wirtschaft zu erkennen.

Ich denke, dass ist eher ein Problem der christlichen "Nächstenliebe". Wie diese Aussage zu interpretieren ist überlasse ich jedem selbst.

Einerseits gibt es in Afrika sehr wohl Potential. Schlicht, weil es, was die wirtschaftliche Entwicklung angeht, Raum nach oben gibt.
An rassistischer Überheblichkeit ist das wohl kaum zu übertreffen.
"Der Neger ist so weit unten, da kann's ja nur bergauf gehen", oder wie soll man eine solche Aussage verstehen?

Ja, immer gleich mit der Rassismuskeule schwenken. Darunter geht es wohl nicht mehr. Dabei bist möglicherweise Du derjenige, der seine latenten Vorstellungen auf andere projiziert.

Es ist eine Trivialität, und historisch mehrfach belegt, dass wenig entwickelte Gesellschaften die stärksten Wirtschaftsaufschwünge dann haben, wenn sie zum Rest aufschliessen. Einfach weil sie sich entwickeln können. Das ist so, wie wenn jemand, der nie richtig gerannt ist, mit dem Lauftraining anfängt. Die größten Fortschritte macht man zu Beginn bzw. in der ersten Hälfte des gesamten Trainingprogramms, später passiert nur noch wenig bis gar nichts mehr. Der Markt ist gesättigt.

Wenn das schon Rassismus ist, dann oute ich mich jetzt vollständig als Rassist:

Es gibt nun mal kulturelle Unterschiede zwischen Afrika und Europa/China. Natürlich existiert DER Afrikaner nicht, genetisch nicht und auch nicht kulturell, der Kontinent ist nämlich verglichen mit Europa riesig. Dennoch behauptet die österreichische Schule (https://www.amazon.de/Wirtschaft-wirklich-verstehen-Einf%C3%BChrung-%C3%96sterreichische/dp/3898796248), dass die für Menschen schwerer zugänglichen Breiten, den äquatorialen, warmen Breiten deswegen wirtschaftlich "überlegen" sind, weil es dort eine Kultur der Vorsorge gibt. Der Europäer/Chinese mußte für den Winter vorsorgen. Erstens, damit er in den dunklen Jahreszeit was zu fressen hatte und zweitens, damit das Feld im nächsten Jahr wieder bestellt werden konnte, und das wieder und wieder. Je weiter man in die Zukunft vorplanen konnte, desto wirtschaftlich besser. Genau solche Zwänge haben dann auch dafür gesorgt, dass sich Infrastrukturen wie große Religionen und Königreiche bildeten: Damit große Menschenmasse bei schlechten Bedingungen leichter gesteuert werden konnten (halte du sie dumm, ich halte sie arm). Und deswegen ist insbesondere Ägypten auch ein schlechtes Beispiel für Gesamtafrika! Ägypten ist eine kulturelle Wiege der modernen Menschheit. Das Leben dort war eben ähnlich schwierig, wie z.B. in Nordeuropa/China. Dort gibt es hauptsächlich Wüste und nur einen Fluss, der regelmäßig über die Ufer tritt und diese fruchtbar hält. In Europa/China gibt es den Wechsel zwischen kalten Wintern und fruchtbaren Sommern. Ähnliches gilt sogar für die Hochkulturen in der Neuen Welt (Anden, Mexiko), wobei diese nicht solange bestanden wie z.B. das alte Ägypten. Deshalb hat sich in Ägypten eine Hochkultur entwickelt, was bis heute als kulturelles Erbe nachwirkt. Zudem liegt Ägypten an der nördlichen Peripherie Afrikas, fast ein direkter Nachbar Europas. Dass dort ein kultureller Schmelztiegel lag und liegt ist nicht verwunderlich.

In genehmeren Gegenden (z.B. um den Äquator oder in der Südsee) muss auch vorgesorgt werden, aber eben nicht in dem Maße. Investierbares Geld wird bei einem anderen kulturellen Hintergrund anders eingesetzt. Wohlgemerkt, das hindert die Menschen in Afrika nicht, prinzipiell zur 1. Welt aufzuschliessen. Nur sehe ich nicht, dass es dort ähnlich einfach wie in Asien ablaufen wird. Die südasiatischen Staaten z.B. stehen/standen den nordasiatischen Staaten kulturell näher, was Religion und Sprache angeht. Zudem war der technologische Abstand zwischen 1. und 2./3. Welt in den 80/90ern nicht so gross. Wir sind inzwischen 30-40 Jahre weiter. Die Menschen in Afrika benutzen Technologie, sie stellen diese aber nicht her. Selbiges gilt bei bestimmten Technologien inzwischen sogar für Europa oder die VSA.

Und da der Kontinent voll mit Rohstoffen ist sichert sich China seinen Anteil. Andererseits sind den Chinesen die Leute dort vollkommen egal.
Ja, und ja.
Nur erhalten die afrikanischen Länder im Gegenzug Infrastruktur, die ihnen mittel- bis langfristig erheblich mehr nützt als bloßes Geld oder gutgemeinte "Hilfe".
"Der Chinese" handelt sicherlich aus bloßem Eigennutz, die meisten afrikanischen Regierungen sind allerdings durchaus in der Lage, das auch zu erkennen, und eben für ihre eigenen Volkswirtschaften nützliche "Deals" rauszuholen.

Wir werden sehen. Die Chinesen machen zwar vieles anders in Afrika als die Europäer, aber das Endresultat wird möglicherweise gleich aussehen. Vielleicht wird durch China ein Konkurrenzdruck auf Europa und VSA ausgeübt, etwas konstruktiver in Afrika vorzugehen. Ohne Investitionen von aussen wird Afrika aber nicht aufschliessen können.

Man kann nur hoffen, dass sich die Afrikaner ihrer Führer entledigen
Was soll das?
Die meisten afrikanischen "Führer" sind demokratisch gewählte Regierungen aus verantwortungsbewusst handelnden, gut ausgebildeten Berufspolitikern.
Bist du etwa der Ansicht, dass der kleine Neger zu dumm ist, bei einer Wahl sein Kreuz an der richtigen Stelle zu machen?

Um DEINE Worte zu nutzen: "Der kleine Neger" wird genauso klug wählen, wie der kleine Mzungu.

Afrika hat Potential, da:
  • es wirtschaftlich unterentwickelt ist und deshalb wachsen kann;
  • viele Menschen hat und deshalb auch großte Märkte.

Ich teile aber Deinen Optimismus nicht, da Afrika:
  • sein Bevölkerungswachstum nicht im Griff hat;
  • kulturell, auch innerhalb des Kontinents, sehr divers ist;
  • rohstoffreich ist und für andere Mächte ein leichtes Opfer darstellt: Teile und herrsche.

wenn das solche "Ökonomen" sind, wie der Bofinger, na dann gute Nacht.
Ich wüsste jetzt nicht, dass ausgerechnet Bofinger sich besonders mit der Entwicklung des afrikanischen Kontinents befasst hätte, insofern weiß ich wieder nicht, worauf du hinauswillst.

Ich gebe zu, dass war etwas OT aber symptomatisch. Aus DER SPIEGEL #52, SPIEGEL-Streitgespräch, S. 74:

Quote
[...]
SPIEGEL (an Bofinger und Friedrich): Wie legen Sie denn Ihr Geld an?
Bofinger: In Immobilien. Für Aktien bin ich zu nervös. Der Vorteil von Immobilien ist, dass man nicht groß darüber nachdenken muss.
Friedrich: Gold und Silber als Lebensversicherung gegen den Wahnsinn der EZB. Sachwerte, die durch die Natur limitiert sind, Ackerland etwa. Aktien. Und Bitcoin als Put gegen die Giralgeldschöpfung.
Bofinger: Bitcoin ist doch nur heiße Luft, Spielgeld wie bei "Monopoly".
Friedrich: Sie meinen den Euro, oder?
Bofinger: Gar nicht. Ich könnte hier auf einen Zettel "100 Bofinger" schreiben, das hätte die gleiche Wirkung wie Bitcoin.
Friedrich: Sie haben keine Ahnung, bei allem Respekt.
Bofinger: Ich verstehe davon mehr als Sie, mein Lieber!
SPIEGEL: Herr Bofinger, Herr Friedrich, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.