Ein entsprechend abgesicherter großer DPoS-Node oder "Hot Staking" Node dürfte sich mit fünfstelligen Eurokosten im Jahr realisieren lassen (mehr als ein Vollzeitmitarbeiter sollte dort nicht benötigt werden). Eine Miningfarm mit vergleichbarer Hashrate (sagen wir mal 1/100 der Gesamtrate) sollte eher sieben- bis achtstellig werden.
Dann würde der Miner des PoW aber einen Großteil seiner generierten Coins für die Deckung der Betriebskosten wieder ausgeben, was den generierten Erlös (sei es in BTC oder Fiat) dezentralisiert, da alle in der Produktionskette tätigen Teilnehmer etwas davon erhalten. Der Staker des PoS hingegen kann fast alles zum eigenen Profit behalten.
So ist der vermeintliche Vorteil sogar ein Nachteil, der zu mehr Zentralisierung führt.
Und dann kommt ja noch dazu, dass die kleinen Nodes mit sehr geringen Kosten betrieben werden können, auch wegen Cold-Staking-Mechanismen - die gibt es durchaus, sind aber soviel ich weiß für "Pooled Staking" und DPoS nicht geeignet, vielleicht bin ich aber auch da nicht auf dem neuesten Stand. Die Macht und Profitabilität solcher kleinen Nodes ist aber auch dementsprechend niedrig, reicht meistens höchstens aus, um die Supply-Inflation auszugleichen.
Das ist ein guter Punkt und allein daher dürften viele kleine Staker schon die Lust verlieren.
Zumal Staking und die (unklare) Steuersituation ebenfalls nicht dazu beitragen dürften, Staking für kleine Fische attraktiv erscheinen zu lassen. Das ließe sich jedoch vom Gesetzgeber ändern, wenn es mehr auf die Agenda kommt.
...
Ich finde es entlarvend, dass die Diskussion immer bloß auf die Skaleneffekte beschränkt wird. Thema war hingegen:
Was verhindert die fortlaufende Akkumulation vieler Coins bei bereits reichen Besitzern mit vielen Coins dieser Sorte besser - PoW oder PoS?Klar haben auch hier Reiche einen enormen Vorteil, schließlich muss zuerst ein 50€ HW- Wallet angeschafft werden.
Damit sind die Sicherheitskosten pro Coin höher, je geringer die zu sichernde Summe ist.
Die Behauptung allerdings, PoS wiese keine Skaleneffekte auf, ist unzutreffend, und lässt entweder auf einen Mangel an Grundkenntnissen der BWL oder der IT-Sicherheit schließen.
Wäre schließlich kein Beitrag von qwk, wenn er nicht an irgendeiner Stelle beleidigend/abwertend wäre.

