Um es mit den Corona-Massnahmen zu vergleichen müsstest Du ein totales Rauchverbot fordern
Mezzo, mezzo, mezzo, immer diese Übertreibungen.

Wie kommst du nur immer wieder darauf, mit solcher reductio ad absurdum zu argumentieren?
Ein totales Rauchverbot wäre wohl ein angemessener Vergleich, wenn ich im Gegenzug auch vollständige Isolation aller Menschen für 4 Wochen forderte (was ich ja tatsächlich rein epidemiologisch für den Königsweg hielte, aber eben für unvereinbar mit dem Deutschen Grundgesetz erachte).
Ich fordere
sinnvolle,
zumutbare Maßnahmen gegen die Ausbreitung des SARS-CoV-2, ebenso wie ich sinnvolle, zumutbare Maßnahmen gegen das Rauchen fordere.
Die Frage,
was genau sinnvoll und zumutbar ist, stelle ich dabei im Sinne meiner demokratischen Gesinnung zur Disposition einer gesamtgesellschaftlichen Diskussion. Damit bewege ich mich mit beiden Beinen vollständig auf dem Boden der freiheitlich demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland, und scheine zumindest nach meinem Augenschein auch für die überwältigende Mehrheit der Deutschen Bürger zu sprechen.
Dass die Akzeptanz einzelner Maßnahmen im Verlauf des epidemischen Geschehens in Abhängigkeit von der allgemein empfundenen Dringlichkeit veränderlich wäre, war mir dabei von Anbeginn bewusst.
So war der Lockdown "am Anfang" wohl akzeptierter, als die Bedrohung von den meisten als präsenter empfunden wurde, während der Lockdown an Popularität verlor, als die Fallzahlen zurückgingen und zugleich das Sommerwetter nach Draußen lockte. Soweit wenig überraschend, Menschen sind Menschen. Sie vergessen schnell, sie gewöhnen sich schnell, sie sind träge und zugleich in ihrer Aufmerksamkeit generell auf schnelle Befriedigung ausgerichtet.
Denn Du kannst nie ausschliessen, dass nicht doch die minimale Chance besteht einen anderen Menschen zu schädigen.
Hyperbole, ick hör dir trapsen.
Nicht die potentielle Möglichkeit von einzelnen Schädigungen stellt die Basis der epidemiologisch sinnvollen Maßnahmen zur Eindämmung dar, sondern einfachste Mathematik. Solange die Maßnahmen geeignet sind, die Fallzahlen zu reduzieren, und sei es auch recht langsam, bin zumindest ich für meinen Teil zufrieden.
Sofern die Maßnahmen nicht ausreichen, und die Fallzahlen steigen, halte ich sie für sinnvoll.
Meine Maximalforderung, die Maßnahmen streng aufrecht zu erhalten, bis die Fallzahlen gegen Null tendieren, sehe ich selbst als unvereinbar mit Deutschem Recht, auch wenn ich sie nach wie vor für die geeignetere Strategie zur Eindämmung halte.
Realistischerweise sind die Chance aber vor allem im Freien so gering, dass vernünftige Menschen darüber hinwegsehen und nicht mal in Todespanik ausbrechen, wenn sie einen Raucher besuchen oder mit einem Raucher zusammen im Auto sitzen.
Das ist erneut eines deiner Scheinargumente. "Todespanik" ist ein Begriff, den du so oder ähnlich gerne verwendest, nur bist du da eben der Einzige.
Niemand hat
die Absicht, eine Mauer zu errichten Todesangst vor Covid-19.
Wobei "niemand" hierbei sicherlich umgekehrt eine Übertreibung von mir ist, ich gehe mal davon aus, dass so mancher schwer Lungenkranke durchaus eine entsprechende Angst verspüren könnte.
Das ist ganz einfach nicht der Punkt.
Ich fordere die Eindämmung dieser Epidemie nicht aus Todesangst, sondern weil ich davon überzeugt bin, dass in einer politischen, juristischen, ökonomischen Gesamtbetrachtung die Reduzierung der Fallzahlen einer weiteren Ausbreitung des SARS-CoV-2 vorzuziehen ist, und ich überdies die Auffassung vertrete, dass die Maßnahmen, wenn auch nicht stets zielgerichtet im Einzelnen, aber dennoch in Summe geeignet und in der Lage sind, diese Ziel zu erreichen, ohne dabei übermäßige Nachteile mit sich zu bringen.
Du magst das anders sehen, und dieses Recht spreche ich dir nicht ab.
Ich spreche dir aber das Recht ab, in einer Demokratie deine Einzelmeinung als maßgeblich für den gesamtgesellschaftlichen Konsens zu betrachten, und auf dieser Basis die demokratischen Institutionen per se in ihrer Legitimität anzuzweifeln.
Die Chance zu stolpern und sich schwere Kopfverletzungen zuzuziehen wird deutlich reduziert. Ein Hypochonder müsste beim normalen zweibeinigen Gehen eigentlich vor Todesangst umkommen, weil das Risiko minimal höher ist.
Also spaßeshalber lasse ich mich mal auf das Argument ein: aber wenn man sich dann die Handflächen und Knie aufschürft, führt das zu Entzündungen, und möglicherweise zu einer Sepsis!

Wenn ich einen z.B. einen Fuchs streife schütze ich mich sehr wohl, denn hier ist tatsächlich eine sehr reale Gefahr vorhanden.
Da verstehe ich nicht, worauf du hinaus willst?
Auf eine reale Gefahr sich einen Parasiten einzufangen, der dann ein sehr hohes Risiko auf einen töflichen Verlauf birgt.
Hast du keine Tollwutimpfung?
Die Wahrscheinlichkeit eines tödlichen Verlaufs ist nahezu Null, selbst, wenn diese Impfung noch nach dem Biss erfolgt, insofern halte ich das schon für fraglich, ob man hier von einem hohen Risiko sprechen kann. Aber ich habe andererseits auch nichts dagegen, wenn du einen Fuchs mit Tollwut-Verdacht abknallst, das ist in meinen Augen sinnvoll.
Im Übrigen würde ich bei Tollwut nicht von einem "sehr hohen Risiko" auf einen tödlichen Verlauf sprechen, der tödliche Verlauf ist bei der Tollwut nahezu 100%, also so gut wie sicher

Irgendwo ist bei dieser Corona-Panik jegliches Mass verloren gegangen. Da gibt es tatsächlich Menschen, die meinen das Todesrisiko steigt ohne Maske im Freien oder bei ausreichenden Abständen sehr stark an.
Das ist wieder obiges Scheinargument.
Ich kenne niemanden mit einer solchen "Corona-Panik", und ich wüsste auch nicht, woher diese Panik kommen sollte.
Was ich kenne, sind Einzelpersonen, bei denen ich selbst mir sehr große Sorgen gemacht habe, dass sie sich infizieren, beispielsweise mein Vater, der nicht mehr der Jüngste ist, und vor allem ein naher Verwandter, der an Muskelschwund leidet. Aber weder mein Vater noch dieser junge Mann hatten zu irgendeinem Zeitpunkt Todesangst, soweit mir bekannt.
Um es sehr deutlich zu sagen: die von dir immer wieder zitierte "Corona-Todespanik" gibt und gab es nicht.
Sie wurde auch nicht von irgendeinem Mediziner, Virologen, Politiker oder sonstwem verbreitet.
Soweit Einzelpersonen möglicherweise eine solche Angst verspürten, dürfte es sich um individuelle Angststörungen oder Fehlinterpretationen handeln.
Die Maßnahmen zur Eindämmung des epidemischen Geschehens finden ihren Ursprung und ihre Legitimation ebenfalls nicht in Angst, sondern in sinnvollen, erprobten, von der wissenschaftlichen Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte, Jahrhunderte und Jahrtausende getragenen Maßnahmen.
Diese Maßnahmen sind dem aktuellen Infektionsgeschehen angepasst worden, soweit dies möglich und nötig war, und wurden mit Augenmaß an der Akzeptanz eines breiten gesellschaftlichen Konsens ausgerichtet.
War das Vorgehen "der Regierung" in Bezug auf die Bekämpfung der SARS-CoV-2-Epidemie in Deutschland perfekt? Sicherlich nicht. War es im Rahmen der Gegebenheiten unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung und unter Maßgabe der föderalen Struktur unseres Gemeinwesens in der Kürze der Zeit solide, brauchbare Realpolitik? IMHO ja.