Den Ballungsraum Stockholm mit dem Rhein-Main Gebiet zu vergleichen, halte ich insofern problematisch, da das Rhein-Main Gebiet zumindest laut Wikipedia knapp 6 Millionen Einwohner hat. Die räumliche Verknüpfung würde ich in diesem gesamten Gebiet durch den ÖPNV als auch Individualverkehr als änhlich einstufen als im Ballungsgebiet Stockholm. Und dann gibt es in Deutschland nicht nur ein großes Ballungsgebiet, sondern gleich 4 bis 5, wovon das Ruhrgebiet ein einziges Monster-Ballungsgebiet ist. Schweden hat da nur Stockholm.
Der Großraum Stockholm und das Rhein-Main-Gebiet haben grob dieselbe Bevölkerungsdichte. Wenn der Großraum Stockholm dieselbe Einwohnerzahl hätte, könnte im Rest Schwedens ja kaum noch wer leben ;-)
- Kein Transit, wie in Deutschland (Europäischer Binnenmarkt), denn Deutschland ist Drehkreuz von Niederlande nach Italien, von West (Frankreich, Belgien, Niederlande) nach Ost) Polen, Tschechien etc. und umgekehrt. Nördlich der Alpen gibt es keinen anderen Landweg, außer den durch Deutschland. Deutschland liegt leider sehr ungünstig in solch einer Situation.
Das beträfe die Wahrscheinlichkeit von Einschleppungen. Wäre daher nur interessant bei Zero-/No-Covid-Strategien. Die Verbreitung innerhalb einer Population ist davon eher unabhängig.
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Schweden sind sehr solidarische Menschen, die sich an freiwillige Maßnahmen halten. In Deutschland ist das leider etwas anders, wie man aufgrund der vielen Querlenkerdemos weiß.
Und all diese Faktoren multiplizieren sich leider untereinander.

Hier gibt es logischerweise keinen Vergleichswert, da wir nunmal von Anfang an keine Strategie der Eigenverantwortung gewählt haben.
Aber zurück zu Skandinavien. Erweitert man die länderspezifischen Übersterblichkeitskurven zurück auf die Grippewellen in 2017 und 2018 sieht man, dass auch dort die skandinavischen Länder quasi nicht betroffen waren.
Ja genau, daher würde ich den Schluss daraus ziehen, dass Infektionskrankheiten in den nordischen Ländern eben gerade durch die Demografie zu Stande kommen. Neuseeland und Kanada sind da ähnlich wenig anfällig gegen Corona gewesen, wobei man bei Kanada auch Abstriche machen muss. Da wären die lokalen Zahlen sehr interessant.
Könnte auch eine Mischung aus beidem sein (Demografie und Vitamin D) etc.
Neuseeland hatte von Anfang an eine komplett andere Strategie, ist daher nicht vergleichbar, generell ist es schwierig vergleichbare Zahlen von außerhalb Europas zu bekommen, da die "Eichkurve" fehlt und offensichtlich ist, dass locker ein Faktor 2 oder mehr dazwischenliegen kann je nach Zählweisen.
Als Referenz auf der Südhalbkugel haben wir halt leider nicht viel. Ansonsten noch wie gesagt Kanada, wo Trudeau Corona auch ganz gut gemanagt hat und die Demografie ebenfalls vorteilhaft ist. Allerdings sieht man dort gut den massiven Anstieg der Infektionszahlen, den die Trucker zuletzt provoziert hatten. In Schweden wäre sowas nicht denkbar gewesen (also der Krawall)...
Das mit den Truckern habe ich nur so am Rande mitbekommen, hauptsächlich, weil plötzlich Leute, die schon immer gerne auswandern wollten, aber es nie tun, Kanada von ihrer Liste gestrichen haben

Dachte eigtl, dass die Proteste erst kamen, als die Infektionszahlen schon wieder rückläufig waren.
Habe mich aber seit Omikron nicht mehr so viel mit Corona beschäftigt, als klar war, dass sich die ursprünglichen ermutigenden Funde aus Südafrika unabhängig der unterschiedlichen vorherrschenden Immunität auch bei uns bestätigen.
Ich habe zwei Ansätze: die dortige VitaminD-Supplementierung über die Nahrung und die niedrigeren Durchschnittstemperaturen.
Zur VitaminD-Supplementierung gibt es viele Studien, mittlerweile auch zusammenfassende Übersichtsstudien, die das nahelegen. Zur zweiten Vermutung komme ich nur durch einen Bekannten, der meint dass er sich absichtlich leicht kleidet um immer leicht zu frösteln, was die Kalorienverbrennung anregen soll sowie das Immunsystem stärken (aber keine Ahnung, ob es dazu einen wissenschaftlichen Background gibt).
Gut möglich, dass sowas dort ein Faktor ist. Aber als nicht studierter und nicht praktizierender Virologe kann ich dazu natürlich keine Einordnung treffen.
Vielleicht liegt es auch am Surströmming.

Das ist auch keine Frage für Virologen, da wären eher die Immunologen zuständig. Die sind in der Pandemie eh tendenziell ein bisschen zu kurz gekommen.