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Re: Einzelne Bitcoin transaktion braucht soviel Strom wie ein US-Haushalt pro Woche
by
Etiquette.exe
on 03/06/2025, 09:13:39 UTC
⭐ Merited by 1miau (2)
Ist der Stromverbrauch hier im weitesten oder engeren Sinne nicht einfach eine Funktion von der Profitabilität, ergo die erzielbaren Gewinne je nach Stromkostenstruktur im jeweiligen Land oder der Region und dem Preis von Bitcoin?
Richtig. Die Faktoren die du erwähnst (Hardware, Stromkosten) spielen alle mit rein, aber das Grundprinzip bleibt: je mehr die Miner (in Kaufkraft gemessen) einnehmen, um so höher ist der Stromverbrauch (wenn alle anderen Annahmen, also Hardware, Stromkosten usw. gleich bleiben).

Wie sich das in Zukunft weiterentwickelt hängt davon ab ob der Preisanstieg die Reward-Rückgänge durch die Halvings ausgleicht. Bis 2021 war das immer so, aber im jetzigen Zyklus könnten wir davon das erste Mal abweichen, je nachdem wie sich der Preis weiterentwickelt. 2021 war der Durchschnittspreis bei ca. 50.000$, d.h. 2025 müssten wir über 100.000$ im Durchschnitt landen, wenn der Rückgang durch das Halving 2024 ausgeglichen werden soll.

Der Stromverbrauch könnte sich in Zukunft natürlich auch erhöhen wenn mit "überschüssigem" erneuerbaren Strom gemint wird, der also von den Kosten her fast gratis ist. Dann würden dadurch aber die Emissionen nicht oder nur unwesentlich (durch die Produktion der Solar/Windanlagen) erhöhen.

Nehme mal an, dass kein Land zusätzliche Kraftwerke bauen wird, damit ansässige Miningfirmen ihrem Geschäft nachgehen können.  Grin
Es gibt immerhin Miningfirmen, die eigene Kraftwerke betreiben, oft erneuerbar aber nicht immer. In den USA gab es auch Artikel über Konflikte zwischen Miningfarmen und anderen Unternehmen, da diese den Miningfarmen vorwarfen, die Preise in die Höhe zu treiben. Langfristig würde das wieder dazu führen, dass Stromerzeugungskapazität hinzugefügt wird, also mehr Kraftwerke entstehen.

Ja das ist schon ein interessantes Thema, wobei mir zum letzten Teil deines Post einfällt, dass das langfristig nicht immer dazu führt, dass mehr Kraftwerke gebaut werden, sondern im Zweifelsfall die Regulierung einfach zu Ungunsten von Bitcoin gestaltet wird. Wobei hier interessant ist, wenn Bitcoin sich umfänglich etabliert haben sollte un vor allem die jüngere Generation es als selbstverständlich empfindet mit Bitcoin zu agieren oder es zu besitzen, dann kann die Politik nicht einfach mit strengerer Regulierung gegen Bitcoin ohne Konsequenzen handeln.

Ehrlich gesagt geht doch der Energiebedarf sowieso durch die Decke. Die Leute, die jetzt Bitcoin attackieren für den Stromverbrauch, wo sind die denn jetzt und attackieren künstliche Intelligenz und ChatGPT und was es noch alles gibt? Das ist nämlich rechenintensiv.
"AI will be the most significant driver of this increase, with electricity demand from AI-optimised data centres projected to more than quadruple by 2030." (https://www.iea.org/news/ai-is-set-to-drive-surging-electricity-demand-from-data-centres-while-offering-the-potential-to-transform-how-the-energy-sector-works)

Bitcoin spielt gar keine Rolle mehr. Ich erinner mich da an diese Quervergleiche, ich glaube es war Dänemark, was so viel Strom benötigt wie Bitcoin. Ja und? Und die, die Bitcoin attackieren für den Energieverbrauch, sitzen schön vor ihrem Rechner und recherchieren ihre Themen mit rechenintensiver KI. Naja, das ist wahrscheinlich auch zu viel verlangt, dass sich da so mancher selbst reflektiert.

Buchi-88 ich hatte extra nicht auf dieses ganze Klimbim hingewiesen rundherum. Sonst könnte man sogar noch die Mobilität einberechnen, damit Millionen von Menschen zu ihrem Arbeitsplatz in der Bank und wieder zurückkommen, Emails schreiben und was sonst noch so dazugehört.

Effizientere ASICs sind nur dann eine Bottleneck aus meiner Sicht, wenn eben die Produktion nicht hinterher kommt. In dem Moment sind die ASICs vermutlich signifikanter als der Strom selbst. Aber wenn Hardware effizienter wird und alles andere gleich bleibt, ändern sich die Spielregeln eigentlich nicht. Ist wie eine mathematische Formel, ich würde das dann rauskürzen, weil theoretisch jeder dann ein effizienteres Setup haben könnte, was wiederum dazu führt, dass jeder versucht mehr effizientere Setups als der andere aufzubauen, so lange der Strompreis es noch profitabel macht.

PV Strom ist mit Sicherheit eine Variable, die da noch mehr zum Tragen kommen wird in der Zukunft.

Aber nochmal zum Bankensystem zurück, da würde mich wirklich interessieren, ob es halbwegs glaubwürdige Zahlen gibt, wie viel Strom dieser gesamte Bankenkomplex global verschlingt.  Grin