Aber nur vom Ausgangs-Client aus, oder? Das heißt, mein Client eröffnet für mich einen Channel, wenn ich selber etwas zahlen will, aber nicht, wenn ich eine Zwischenstation bin? Zweiteres würde ich nämlich strikt ablehnen ...
Das glaube ich wiederum nicht ... dafür kann man ja dann eine Funktion im Client einbauen, der es untersagt, bestimmte BTC in Channels zu stecken.
Alles Mögliche ist denkbar... Wie es genau sein wird hängt von der Umsetzung des Protokolls in Anwendersoftware ab!
Es könnte eine separate LN-Wallet-Software geben, die man explizit herunterladen muss, explizit Bitcoins in LN-Netzwerk verschieben muss und bei jeder Transaktion explizit entscheidet, ob sie über LN laufen soll. LN könnte als anderer Extremfall aber auch nahtlos/unsichtbar in Bitcoin Core integriert werden. So das es für den Nutzer keinen sichtbaren Unterschied zwischen "normalen BTC" und "LN-BTC" gibt. Er hat dann natürlich auch keinen Einfluss darauf, was im Hintergrund passiert.
So absurd ist letztere Variante auch nicht: Eine Bitcoin-Wallet ist auch jetzt schon eine ziemlich starke Abstraktion, die die ganzen technischen Details vom Nutzer verbirgt und sich "eigenmächtig" um Inputs, Outputs, Change-Adressen, u.s.w. kümmert. Mit LN würde sich die Wallet dann halt zusätzlich auch noch darum kümmern über welches Protokoll die Transaktionen abgewickelt werden. Ebenfalls ein technisches Detail, was man von den Nutzern verstecken könnte (sollte?).
Wenn LN als Lösung des Scalability-Problems von Bitcoin gedacht ist, läuft das tendentiell eher auf letztere Variante hinaus. Andernfall wäre es mehr eine zusäzliche Anwendung. Aufgrund der höheren Anforderungen an einen LN-Client (24/7 online) und der höheren Risiken erwarte ich aber auch, dass die Nutzung von LN zumindest einmalig eine bewusste Entscheidung des Nutzer voraussetzten wird.