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Re: PoW vs. PoS – was verhindert Akkumulation vieler Coins bei reichen Besitzern?
by
1miau
on 20/06/2020, 01:27:26 UTC
Ich bin durchaus gespannt, was Ethereum 2.0 bringt aber erwarte auch von den Devs, dass sie das Problem adressieren und sich nicht hinter leeren Phrasen verstecken. Einfach zu sagen: ja alle Staker erhalten gleich viel % für's Staken wäre eine Bankrotterklärung. ^^
Hoffen wir, dass es nicht so kommt.  Smiley
Ist schon bekannt, welche Maßnahmen Ethereum hier setzen möchte? Ich verfolge das Projekt leider zu wenig, kenne daher nur die Ansätze von Cardano. Die Jungs pumpen da ordentlich Zeit und Geld in die Mitigation von Sybil Attacks, da wärs natürlich durchaus interessant zu sehen, wie das andere Projekte lösen wollen.
Habe Blogartikel und die Paper dazu im Cardano-Thread verlinkt wenns wer nachlesen möchte: https://bitcointalk.org/index.php?topic=2288475.msg54642677#msg54642677
Leider habe ich Ethereum auch nur am Rande verfolgt, daher kann ich dazu nichts sagen. Vielleicht kennt der Chef aus dem Garten Pavillion bereits mehr und kann was dazu sagen.
Cardano scheint in dem Bereich aktuell gut aufgestellt zu sein, bleibt jedenfalls spannend zu sehen, was die anderen für Antworten darauf finden.



In der Grafik wurde der Ausdruck gebracht "With PoS, the marginal advantage of the rich over the poor is zero". Präzise müsste das heißen: auf die

laufenden Produktionskosten betrachtet oder eben nur die reinen Skaleneffekte. Das wird so hingestellt als sei das der final letzte Schluss.
Was aber ein Trugschluss ist.
Gemeint sind hier die Eintrittsbarrieren um am Konsens teilnehmen zu können.
Die sind bei PoS Null. Ein Reicher hat keinen Vorteil gegenüber einem Armen.
Aber was sagst du den armen Coinbesitzern, dass sie sich davon (wortwörtlich) nichts kaufen können?
Mit ihren wenigen Coins werden sie keinen signifikaten Gewinn erstaken können, sodass viele von ihnen erst garnicht staken. Durch Umverteilung der Fees sammeln sich immer mehr Coins bei den Stakern. Auch wenn es proportional ist, heißt es größerer Stake, größere Belohnung.

Natürlich ist klar, dass ein ähnlicher Effekt auch beim PoW vorhanden ist, dort verteilen sich die generierten Coins aber besser bei allen direkten und indirekten Akteuren des Minings. 



Es bringt nichts, die Diskussion auf die Skaleneffekte zu begrenzen, weil bei PoS schlicht keine Kosten für den "Erzeuger" entstehen (ausgenommen vom

einmaligen Kauf und wie gesagt muss man dazu reich sein. Sonst würde man keinen großen Stake kaufen können).
Man bekommt die Coins aber nicht zu einem besseren Kurs vom Markt nur weil man reich ist.

Man sollte auch noch dazu sagen, dass man bei PoW oder PoC erst signifikant wirtschaftlich und technisch aktiv werden muss, um sich am Mining zu

beteiligen.
Wieder ein Nachteil - und trägt nicht zur Dezentralisierung bei.
Das ist kein Nachteil, sondern ein Vorteil von PoW. Hier genügt es für die Wale eben nicht wie bei PoS, einfach reich zu sein, um ihre Coins zu vermehren.

Diese "Eintrittsbarriere" bei PoW ist jetzt also ein Vorteil? Der war gut ...
Das ist mit ein Grund weshalb sich die Mining Power zentralisiert.
Wenn du hier schon so auf oberlehrerhaft tust, solltest du auch lesen, was ich geschrieben habe.
Es ist ein Vorteil des PoW gegenüber PoS, da beim PoS reiche Leute bloß einfach einen Haufen Coins kaufen brauchen und mit dem Akkumulieren beginnen können.

Mitnichten ist die aktuelle Entwicklung des Minings im Sinne der Dezentralität. Es ging bloß darum, dass die Eigenschften von PoW hier weniger "Vereinnahmung" reicher Akteure drohen als bei PoS, da mehr erforderlich ist, als bloß reich zu sein. Darauf setzt auch Chia aber ich bin mir unsicher ob das klappt. In jedem Fall ist es aber konzeptionell dem PoS überlegen.

Etwas ähnliches scheint ja auch Avalanche zu verfolgen (wenn ich das soweit richtig verstanden habe).
=> Das lediglich eine simple Aktion in einem PoS dazu reicht, die Coins zu vermehren, ist vermutlich einer der Hauptgründe, warum PoW PoS dort überlegen ist.



Beim PoS kann jeder sich einen IT-Menschen holen, der richtet das innerhalb eines Arbeitstages ein, zack stakt er seine Coins und sie vermehren sich auf ewig.
Keine Eintrittsbarriere zu haben um am Konsens teilnehmen zu können, ist was Gutes.
Je mehr Knoten am Konsens teilnehmen, desto dezentraler ist das Ganze.
Ohne hier jetzt ein riesen Fass aufzumachen, ich denke ich weiß, was du meinst (jeder (so viele wie möglich) sollte teilnehmen können).
Es gibt hier eine Eintrittsbarriere und das ist der Stake. Muss es auch, weil wenn es tatsächlich keine Eintrittsbarriere gäbe, könnte jeder das Netzwerk attackieren. Es gäbe ja keine Barriere.
Die proportionale Eintrittsbarriere beim PoS führt aber auch dazu, dass Teilnehmer mit niedrigem Stake eine vernachlässigbare, weil zu niedrige Belohnung davon haben.



Wo hab ich ignoriert, dass PoS andere Probleme schafft?
Ich verweise sogar extra auf 2 Probleme, nämlich die 'initiale Verteilung' und eine spätere 'Umverteilung'
Keine Skaleneffekte, keine Vorteile für Reiche.
Gemeint sind hier die Eintrittsbarrieren um am Konsens teilnehmen zu können.
Die sind bei PoS Null. Ein Reicher hat keinen Vorteil gegenüber einem Armen.
...

Es ist ein bekanntes Element des Shitcoin-Marketings, die guten Seiten eines Shitcoins hervorzuheben und die schlechten erst im Kleingedruckten zu erwähnen.
Manche Dinge hören sich zwar gut an, sind in der Realität nichts wert.