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Showing 20 of 373 results by virginorange
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Re: Unternehmen mit Bitcoin auf der Bilanz: kaufen oder nicht?
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virginorange
on 03/09/2025, 10:04:36 UTC
Hauptgrund ist das NAV, wenn ich 1 BTC/sats kaufen will dann möchte ich nicht 2 BTC/sats bezahlen müssen.

Ich habe mit einem NAV von über 1 nicht zwingend ein Problem.

Gedankenexperiment:
Du verleihst an mich: 100.000 EUR, zinsfrei, Laufzeit 10 Jahre, besichert nicht durch mein Einkommen sondern allein durch Bitcoin
Ich kaufe von dir: 0.5 Bitcoin für 100.000 EUR (100% Aufpreis zum aktuellen Kurs)
Ich würde das Geschäft eingehen.

Solange mein Vorteil aus dem Kredit höher ist als mein Nachteil aus dem Aufpreis lohnt sich das Geschäft für mich.

Wahrscheinlich fällt diese Art von "Goldfinger-Modell" in die Kategorie unzulässige Steuergestaltung. Interessant wäre es trotzdem mal zu schauen ob bzw. wann das überhaupt auffällt... Roll Eyes   

Wir werden später reich aber bleiben politisch schwach, also müssen wir jetzt schon 110% korrekt arbeiten
Was bei einer Person nicht auffällt, dass fällt bei einer anderen Person (wo man viel genauer hinschaut) schon auf.

Es ist durchaus möglich, dass Bitcoin in den kommenden 1-2 Jahrzehnten beim Preis ein 10x oder 20x hinlegt. Das wird bei uns zu einer wesentlichen Vermögensveränderung führen. Die Banken machen dann eine Geldwäscheverdachtsmeldung beim Umtausch von BTC in EUR. Auch die Steuerbehörden wirft hier nochmal einen genaueren Blick auf uns.

Mit dem normalen Finanzamt hatte ich bisher immer positive Erfahrungen bei der Bearbeitung meiner Steuererklärungen. Die Steuerprüfer im Finanzamt werden vermutlich härter darauf sein. Die werden Personen prüfen, wo was zu holen ist. Du setzt keine 10 Manntage ein, um 100 EUR extra Steuern zu finden. Wenn zwei Bürger den gleichen Fehler machen, dann wird derjenige auffällig und bestraft, wo mehr zu holen ist.

Ein Bauunternehmer der mit dem Bürgermeister in den Urlaub fährt und mit dem Leiter der Finanzbehörde Skat spielt, der kann sich auch mal im dunkelgrau-Bereich bewegen. Aber ich stehe politisch schwach da und sollte deswegen nicht negativ auffallen. Ich versuche also sehr vorsichtig zu agieren.
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Topic OP
Unternehmen mit Bitcoin auf der Bilanz: kaufen oder nicht?
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virginorange
on 02/09/2025, 11:49:44 UTC
⭐ Merited by d5000 (20) ,MaxMueller (3)
Wann macht eine Investition in Bitcoin-Treasury-Unternehmen finanziell Sinn?

In diesem Artikel wollen wir die Kriterien erarbeiten, unter denen ein Investment in Unternehmen, die Bitcoin auf ihrer Bilanz halten, finanziell sinnvoll sein kann. Im direkten Vergleich zur Selbstverwahrung von Bitcoin gibt es erhebliche Nachteile, dennoch existieren  Szenarien, in denen solche Investments rational sein können.

Die grundsätzlichen Nachteile: Warum Selbstverwahrung überlegen ist

Die oberste Maxime in der Bitcoin-Welt lautet: „Not your keys, not your coins“. Eine Investition in ein Treasury-Unternehmen bedeutet, sich auf eine lange Kette von Intermediären zu verlassen.

Das Custody-Problem:
ⓐ Du kaufst eine Aktie eines Unternehmens (z.B. in den USA oder Kanada).
ⓑ Dieses Unternehmen hält seine Bitcoin bei einem Custodian (einer Verwahrstelle), einem weiteren Unternehmen.
ⓒ Jedes Glied in dieser Kette stellt ein Gegenparteirisiko und ein regulatorisches Risiko dar.
➤ Funktioniert nur solange alle beteiligten Unternehmen und Rechtssysteme stabil sind.

Das Steuerproblem:
ⓐ In Deutschland unterliegt selbst verwahrter Bitcoin nach einer Haltedauer von einem Jahr keiner Besteuerung mehr.
ⓑ Der Verkauf von Aktien eines Treasury-Unternehmens unterliegt hingegen auch nach langer Haltedauer der Kapitalertragssteuer.
➤ Dies frisst langfristig einen erheblichen Teil der Rendite auf.

Das Aufschlags-Problem (NAV Multiple):
Der Net Asset Value (NAV) ist der reine Marktwert der Bitcoin-Bestände des Unternehmens, dividiert durch die Anzahl der Aktien. Ein NAV Multiple von 1,5 bedeutet, dass du für 15.000€ Aktien eines Unternehmens kaufst, das dir wirtschaftlich nur 10.000€ Bitcoin besitzt.
➤ Aus Sicht eines freien Investors, der die Wahl hat, ist der direkte Kauf von Bitcoin  vorzuziehen.


Warum existieren diese Unternehmen dann überhaupt? Die Zielgruppe

Trotz der Nachteile gibt es massive Kapitalströme in diese Unternehmen. Der Grund liegt nicht in der Überlegenheit des Produkts, sondern in regulatorischen Zwängen des traditionellen Finanzsystems.

Der gefangene Anleger:
ⓐ Viele Anleger sind in staatlich geförderten Altersvorsorgeprodukten (wie 401k in den USA, Riester/Rürup in Deutschland) „gefangen“.
ⓑ Die Regeln dieser Produkte verbieten oft den direkten Kauf von Bitcoin, erlauben teilweise aber Investments in börsennotierte Unternehmen.
ⓒ Für diese Anleger ist die nächstbeste Option ein Bitcoin-ETF oder ein Bitcoin-Treasury-Unternehmen – selbst mit einem Aufschlag.
☞ Der gefangene Anleger akzeptiert den Aufschlag, weil die Alternative gar keine Bitcoin-Exposure ist. Selbst eine unterlegene Bitcoin-Investition kann über 10-20 Jahre eine bessere Rendite erzielen als traditionelle Aktien und Anleihen.

Das Unternehmen als Anleger:
ⓐ Für Unternehmen ist die Selbstverwahrung von Bitcoin mit erheblichen operationalen Risiken verbunden (Diebstahl durch Mitarbeiter, Verlust von Keys).
ⓑ Sie benötigen robuste Prozesse nach dem Vier-Augen-Prinzip und die Dienstleistungen professioneller Custodian.
ⓒ Ein Investment in ein börsennotiertes Treasury-Unternehmen ist für viele Firmen-Treasuries die einfachste und complianteste Methode, Bitcoin-Exposure zu erhalten.


Der Arbitrage Vorteil: Wie Treasury-Unternehmen Wert generieren können

Wenn es einen stetigen Zufluss von Kapital aus dem traditionellen Finanzsystem gibt, können diese Unternehmen für ihre Aktionäre Mehrwert schaffen.

Wertgenerierung durch Aktienemission (Equity Financing):
Beispiel:
ⓐ Ein Unternehmen hat 10 Bitcoin und 10 Aktien. Der Bitcoin-Preis liegt bei 50.000€. Der NAV pro Aktie beträgt also 50.000€.
ⓑ Die Aktie wird aufgrund hoher Nachfrage mit einem Multiple von 2 gehandelt, kostet also 100.000€.
ⓒ Das Unternehmen emittiert eine neue Aktie für 100.000€. Mit dem Erlös kauft es 2 neue Bitcoin (à 50.000€).
ⓓ Jetzt hat das Unternehmen 12 Bitcoin und 11 Aktien. Der NAV pro Aktie ist auf ~54.545€ gestiegen (12 BTC * 50.000€ / 11 Aktien).
➤ Die Altaktionäre haben profitiert, weil der Bitcoin-Bestand pro Aktie gestiegen ist. Der Neuaktionär hat einen evtl. schlechten Deal gemacht, hatte aber aufgrund regulatorischer Zwänge keine bessere Wahl.

Wertgenerierung durch Verschuldung (Leverage):
Beispiel:
ⓐ Bitcoin hat eine historische Rendite von ~40%. Ein Unternehmen mit 1 Bitcoin (Wert: 100.000€) nimmt einen Kredit über 50.000€ zu 15% Zinsen auf und kauft ein halbes Bitcoin zusätzlich.
ⓑ Es besitzt jetzt 1,5 Bitcoin.
ⓒ Nach einem Jahr sind die Bitcoin (angenommen +40%) 210.000€ wert (1,5 * 140.000€). Der Kredit inklusive Zinsen (57.500€) wird zurückgezahlt.
ⓓ Übrig bleiben 152.500€. Aus anfänglichen 100.000€ Eigenkapital wurde ein Wert von 152.500€ – eine Rendite von 52,5%.
➤ Durch die Hebelwirkung (Leverage) kann die Rendite für die Aktionäre gesteigert werden, solange die Bitcoin-Rendite höher ist als die Kreditzinsen.


Kriterien für eine sinnvolle Investmententscheidung

Nicht jedes Bitcoin-Treasury-Unternehmen ist ein gutes Investment. Folgende Kriterien sind zu prüfen:

Marktposition:
➤ Ist das Unternehmen für große institutionelle Anleger (Pensionsfonds) die beste / risikoärmste / einfachste Option?

NAV Multiple:
➤ Zu welchem Multiple wird die Aktie gehandelt? Ein sehr hohes Multiple (>1.5) ist riskant, da es im Bärenmarkt stark fallen kann.

Management-Qualität:
➤ Verfolgt das Management eine klare Strategie zur Steigerung des BTC/Bestands pro Aktie? Nutzt es opportunistisch die Emission neuer Aktien bei hohem Multiple? Setzt es verantwortungsvoll Leverage ein?

Steuerliche Behandlung:
➤ Wie wird das Investment im jeweiligen Land im Vergleich der Selbstverwahrung besteuert?

Langlebigkeit des Kapitalzuflusses: ➤ Ist der Zufluss von „gefangenem“ Kapital aus dem traditionellen System ein nachhaltiger Trend der nächsten 10-20 Jahre oder nur eine kurze Modeerscheinung?

Fazit
☞ Eine Investition in ein Bitcoin-Treasury-Unternehmen ist für einen Bitcoiner, der selbst verwahren kann, niemals die erste Wahl.
☞ Finanziell Sinn ergibt sie sich primär als spekulative Wette auf den anhaltenden Zufluss von institutionellem Kapital, das keine andere Option hat.
☞ Der Erfolg hängt davon ab, ob das Unternehmen es schafft, durch geschickte Kapitalaufnahme (zu hohen Multiples) und Leverage den Bitcoin-Bestand pro Aktie langfristig zu steigern – und ob dieser Effekt die Nachteile durch Steuern und Risiken überkompensiert. ➤ Es ist ein Investment in einen Finanzintermediär, nicht direkt in Bitcoin. Die Analyse muss sich daher auf das Unternehmen, sein Management und seine Marktstellung konzentrieren.



Lohnt sich für deutsche Anleger nicht

Für einen Steuerzahler in Deutschland frisst die Kapitalertragssteuer die Zusatzerträge aus dem extra Kredithebel vollständig auf.

Ich habe ein Investment in ein Bitcoin Treasury Unternehmen (z.B. MSTR oder Metaplanet) mal überschlagen:
o Unterstellt habe ich einen Kredithebel von 30% Vorzugsaktien mit der aktuell gültigen MSTR-Verzinsung,
o eine Haltedauer von 6 Jahren sowie die deutsche Kapitalertragssteuer.
➤  In diesem Fall bin zu dem Schluss gekommen, dass die Kapitalertragssteuer alle Zusatzerträge aus dem zusätzlichen Kredithebel des Bitcoin Treasury Unternehmens auffrisst.
➤  Diese schlechtere Wertentwicklung ist sogar unabhängig von der Laufzeit.
➤  Durch höhere Schulden könnte das Unternehmen Bitcoin zwar outperformen, aber mit höheren Schulden steigt auch das Risiko der Insolvenz.
➤  Zusätzlich könnte das Unternehmen noch durch Emission von Aktien zu einem NAV-Multiple Erträge erwirtschaften. Dies wird allerdings kompensiert durch eine NAV-Multiple Kompression im Zeitverlauf.

Fazit: Unter einigermaßen realistischen Annahmen wird man als Deutscher auch mit einem gut geführten Bitcoin Treasury Unternehmen nicht besser fahren als direkt Bitcoin zu kaufen. Bei einem Steuersitz in Österreich könnte sich dies allerdings schon lohnen.



Hat jemand Wertpapiere von Bitcoin-Treasury Unternehmen? Warum ja oder warum nicht?
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Re: Alte Hasen eure Meinung ist gefragt
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virginorange
on 30/08/2025, 04:49:31 UTC
⭐ Merited by d5000 (2)
Daher tausche ich heute praktisch nur noch über die Börse (Kraken), da P2P einfach nicht mehr funktioniert.

Also ich persönlich bin erst viel später bei Bitcoin eingestiegen.

Ich habe gute Erfahrungen über die Handelsplattform Bisq gemacht (P2P mit Sicherheitsleistung). Aber ich habe auch mit mehreren Menschen ohne Sicherheitsleistung gehandelt. Teilweise bin ich in Vorkasse gegangen, teilweise das Gegenüber. Ich wurde nie betrogen.
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Re: Mehr Bitcoin-Exposure ohne das Kelly-Kriterium zu brechen: mit Optionen
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virginorange
on 18/08/2025, 14:48:56 UTC
⭐ Merited by Lakai01 (2)


Fall 1: Bulle->Bär: Bitcoin verkaufen statt Put zu kaufen
Bei moderaten Rückgängen des Bitcoin Preises verliere ich aber mehr, weil ich ja mehr Bitcoin gekauft habe und hier die Sicherung noch nicht zieht.

Ist das nicht ein Denkfehler? Man würde ja erstmal immer erwarten, dass das Modell noch hält und wenn sich black swan bzw. fat tails risiken realisieren und der Kurs massiv abgestürzt ist wäre es dann wiederum zu spät um zu reagieren. Ergo müsste man im Bullen immer absichern weil man ja noch nicht weiß ob im Bären das Modell bricht.
(Grundannahme ist, dass das Modell wenn dann im Bären bricht, andere Szenarien a la Aktivierung satoshi wallets oder quantenangriff sind hier nicht mit drin)


Meine Annahme war, dass ich die 66% Bitcoin-Allokation ungesichert lasse und den darüber hinausgehenden Anteil entweder verkaufe oder durch Put-Option absichere. In einem Bullenmarkt würde ich mich deswegen für einen Verkauf der Bitcoin über 66% entscheiden.





Prozess zur Absicherung
Erst mal bestimmen wir den Betrag, den wir absichern müssen, wenn wir eine Obergrenze von 66 % gemäß Kelly anstreben aber zu 80 % investiert sind. Dann müssen wir 14 % absichern. Bei einem Gesamtvermögen von 100.000 $ müssen wir 14.000 $ absichern.

Müssten wir nicht die kompletten 80% absichern, damit bei Totalausfall 14% durch die puts übrig bleiben?


Meine Definition für diesen Artikel: Für einen Put mit einem Strike von 14$ erhalten wir 1400$ (Faktor 100), wenn Bitcoin auf 0 fällt. Zehn Puts sichern damit 14.000 Dollar ab, was in unserem Beispiel 14% des Gesamtvermögens sind.

Die übliche Definition: Du meinst, glaube ich, wenn der IBIT bei 65 Dollar pro Stück steht und wir hier einen Put kaufen, sichern wir 6.500 Dollar ab, von denen wir 1.400 Dollar erhalten.

Diese Definition habe ich nicht gewählt, weil sie hierfür nicht hilfreich ist. Denn wir zielen immer auf die Absicherung bezogen auf den Strike und nicht auf das Gesamtportfolio. Hierfür ist relevant der Trendpreis mal e hoch minus 1,5 und wie viel Prozent wir über unserem Kelly-Kriterium liegen.

Das könnte dazu führen, dass wir nach der gängigen Definition auch nur 10 Prozent unseres Portfolios oder 150 Prozent unseres Portfolios absichern.






In meiner Vorstellung würde das wie folgt aussehen:
  • Ausgangslage: 2022 haben wir moderat 20-25% in BTC investiert, sodass wir ohne Verkäufe heute etwa zum Trendpreis bei den genannten 66%
  • Steigt der Kurs sprunghaft an auf 135-155k EUR (ca. Trend +300-500 Tage) würde man sukzessive Gewinne mitnehmen und die BTC-Quote auf 45-55% reduzieren.
  • Gleichzeitig sorgen die hohen Kurse dafür, dass Puts günstig sind, ich würde mich hier also schonmal eindecken und mindestens die 30-35% hodl BTC absichern, bei fallenden Kursen kann ich die Puts ja alternativ auch noch mit Gewinn verkaufen
  • Falls dann noch eine Euphorie kommt, also 200k EUR (ca. Trend +700 Tage), würde man weiter Gewinne mitnehmen und nochmal günstiger Puts kaufen, um den kompletten Bestand + zukünftige Käufe abzusichern.
  • Kommt dann der Bär und die Kurse fallen wieder auf 100k EUR würde man aufgrund des günstigeren Preises vs. Trend wieder BTC nachkaufen, die durch den Überschuss an Puts aber schon abgesichert sind, dadurch kann man dann höhere Anteile z.B. ~80% gehen und mehr nachkaufen als ohne Puts
  • Würde der Kurs weiter verfallen würde man aufhören nachzukaufen, käme im Bär gar Massenexodus würden die Puts greifen und man hätte den Absicherungsfall bei Totalverlust
  • Würde dagegen das Tal durchschritten ohne, dass man in den Bereich der Puts käme (= das Modell hält), würden die Puts wertlos verfallen und man konnte mehr

Das ist allerdings relativ "engstirnig" die alte Welt des BTC-Zyklus, also dürfte es wahrscheinlich sein, dass das so irgendwann nicht mehr aufgeht.

In deiner Strategie möchtest du über Timing des Zykluses eine Outperformance erzielen gegenüber einer Buy-and-Hold-Strategie von Bitcoin. Dieses Timing machst du mit zwei Werkzeugen:

 1. Kauf und Verkauf von Bitcoin selber
 2. Kauf und Verkauf von Puts auf Bitcoin.

Ich frage mich hier, wenn du den Zyklus so genau timen kannst, warum verkaufst du nicht einfach mehr Bitcoin im Bullen und kaufst im Bären mehr Bitcoin wieder zurück?

In meinem Beispiel dienen Käufe und Verkäufe von Bitcoin sowie Käufer und Verkäufer von Optionen nicht primär zum Timing des Zykluses, sondern um die persönliche optimale Kelly-Allokation einzuhalten.

Wenn es für mich günstiger ist, das Risiko abzubauen über Optionen als über einen Verkauf von Bitcoin, dann würde ich Optionen wählen.

Ich frage mich z.B. wie dein rebalancing aussehen würde, wenn sprunghaft andere Assets an Wert verlieren (z.B. bei Immobilien: unversicherter Elementarschaden, Hauptarbeitgeber verlässt Region, etc) und du dadurch die Kelly-Quote überschreitest? (Wobei ich mich gerade Frage ob du in einem BTC+Puts Szenario überhaupt Immobilien hättest? Cheesy)
Oder wenn durch plötzliche Krankheit/Unfall die Ausgaben langfristig absehbar deutlich steigen (das erwartete Lebensvermögen also deutlich fällt)?

Der erste Effekt wäre auf meine Liquiditätskasse, und der zweite Effekt wäre dann auf die Bilanz.

Der höhere erwartete Liquiditätsbedarf erfordert einen Verkauf risikoreicher Vermögensregelstände. Ich müsste also Bitcoin verkaufen. Wäre ein Kauf und Putz zwar das Bitcoin-Risiko reduziert, aber erstmal Liquidität kosten würde. Deswegen wäre ein Kauf und Puts nicht geeignet.

Bei unverändertem Bitcoin-Preis würde eine Reduktion von restlichem Nicht-Bitcoin-Vermögen dazu führen, dass meine Bitcoin-Allokation rechnerisch steigen würde steigen.

Eine Bitcoin-Allokation über der Kelly-Allokation würde in der Regel dazu führen, dass wir unseren Bitcoin-Bestand abbauen müssen. Nur wenn wir ausreichend Liquidität haben und wir im Bitcoin-Preis zum Trend ausreichend günstig bewertet sind und die Optionen einigermaßen günstig sind, dann würden wir statt einem Verkauf von Bitcoin eine Absicherung über Optionen wählen.



Insgesamt ist dein Modell bereits sehr komplex, das birgt das Risiko von Overfitting. Wo immer möglich, solltest du daher a.h.S. vereinfachen um da resilienter gegen unverhergesehene Entwicklungen zu werden.
Bsp: Du ermittelst die Markt-Ausfallwahrscheinlichkeit für 4 Referenzzeiträume und 3 Risiko-Schwellen. Wenn aber der längste Zeitraum eigentlich schon zu kurz ist, warum das modell dann noch mit 3 weiteren Zeiträumen aufblähen?!

Du hast wahrscheinlich recht. Wenn wir zu viele ähnliche Indikatoren haben, die dann auch noch in unterschiedliche Richtungen weisen, kann man sich immer die Indikatoren aussuchen, die die eigene emotionale Lage dann gerade unterstützen. Man wird also durch die vielen Indikatoren weniger objektiv und wieder mehr subjektiv.

Die Idee, Puts mit mehreren Strike Preisen zu kaufen für die Absicherung, ist ebenfalls eine gute Idee.
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Re: Mehr Bitcoin-Exposure ohne das Kelly-Kriterium zu brechen: mit Optionen
by
virginorange
on 15/08/2025, 03:08:50 UTC
Nutzen des IBIT-Optionsmarkts für die Kelly-Allokation: Plausibilisierung und Absicherung

Dieser Artikel untersucht, wie Optionspreise des Bitcoin-ETFs IBIT (Symbol: IBIT) zur Überprüfung meiner Risikoannahmen für die Kelly-Allokation dienen und ob sie günstige Absicherungen ermöglichen, um höhere Bitcoin-Allokationen zu rechtfertigen. Der IBIT-Optionsmarkt ergänzt dabei meine Analyse der MicroStrategy-Vorzugsaktie STRF.

Problemstellung: Kelly-Kriterium als Allokationsbremse
Risiko des Trendbruchs: 
➤ Bitcoins kurze Historie (~16.6 Jahre) birgt ein Restrisiko, dass der beobachtete Preistrend langfristig bricht. 
➤ Beispiel: Bei Zielhorizont 4-8 Jahren limitiert dies die maximale Bitcoin-Allokation (z.B. auf 66%). 

Handlungsbedarf bei Allokationsüberschreitung: 
➤ Fall 1: Hohe Allokation + teurer Markt (Bitcoinpreis deutlich teurer als Trend) 
☞ Verkauf sinnvoller als Puts (weit "out of money"). 
➤ Fall 2: Hohe Allokation + günstiger Markt (Bitcoinpreis unter Trend, hohe Allokation bedingt durch Zeitablauf und Trend nicht durch zyklische Überbewertung) 
☞ Put-Kauf als Absicherung, um Kelly-Limit zu übersteigen – besonders wenn Optionsmarkt Risiko niedriger einschätzt als ich basierend auf Lindy. 

Lindy-Risiko vs. Optionsmarkt-Preise
Lindy-Ansatz für Trendbruchrisiko: 
➤ Überlebenswahrscheinlichkeit = e^(-t/T) mit t=Restlaufzeit, T=Bitcoin-Alter (16.6 Jahre). 
➤ Beispiel für IBIT-Optionen bis 17.12.2027 (t≈2.33 Jahre): 
● Überlebenswahrscheinlichkeit = e^(-2.33/16.6) ≈ 86.88% 
● Implizite Ausfallwahrscheinlichkeit = 13.12%

Implizite Wahrscheinlichkeiten aus IBIT-Optionen: 
Strike-Preise leiten sich von Trendprognosen ab (Trend ≈ IBIT-Preis): 
Strike 52$ (Trend × e⁻¹ ≈ -63.2% vs. Trend): 
● Prämie = 9.24$ → Impl. Ausfallwahrscheinlichkeit = 9.24 / 52 ≈ 17.8% 
Strike 30$ (Trend × e⁻¹·⁵ ≈ -77.8% vs. Trend): 
● Prämie = 2.72$ → Impl. Wahrscheinlichkeit = 2.72 / 30 ≈ 9.1% 
Strike 15$ (≈ -90% vs. Trend): 
● Prämie = 0.80$ → Impl. Wahrscheinlichkeit = 0.80 / 15 ≈ 5.3% 

Vergleich Lindy vs. Markt: 
☞ Markt sieht Bitcoin-Existenzrisiko (5.3-9.1%) niedriger als Trendbruchrisiko (17.8%)
☞ Mein Lindy-Ansatz (13.2% für beides) liegt dazwischen → Optionsmarkt bestätigt grundsätzlich Trendbruchrisiko. 

Praktische Anwendung: Das Options-Ampelsystem
Ich leite drei Warnstufen aus dem Optionsvergleich ab: 
Gelb: 
● Trigger: Impl. Wahrscheinlichkeit (Strike 52$) > Lindy (13.2%) 
● Status: Aktiv (17.8% > 13.2%) → Risiko leicht überschätzt. 

Orange: 
● Trigger: Impl. Wahrscheinlichkeit (Strike 30$) > Lindy 
● Status: Inaktiv (9.1% < 13.2%). 

Rot: 
● Trigger: Impl. Wahrscheinlichkeit (Strike 15$) > Lindy 
● Status: Inaktiv (5.3% < 13.2%). 

Zusammenfassung: Doppelter Nutzen des Optionsmarkts
☞ ❶ Plausibilisierung: IBIT-Optionspreise validieren mein Lindy-Risikomodell (gelbe Ampel zeigt konsistente Risikowahrnehmung). 
☞ ❷ Absicherungsoption: Bei Untertrend-Situation (Fall 2) könnten Puts mit Strike 30$/15$ günstig sein (Marktpreis < Lindy-Risiko), um Kelly-Allokation zu überschreiten. 
☞ ❸ Komplementär zu STRF: IBIT-Optionen bieten flexiblere STRF-Wahl vs. fixe MicroStrategy-Kapitalschichtung. Dafür hat STRF eine passendere längere Laufzeit.

Hochmut kommt vor dem Fall. Und ich bin mir mit meinen ganzen Berechnungen schon recht sicher und plane, deswegen einen großen Teil meines Lebensvermögens in Bitcoin investiert zu halten. Ich möchte mir deswegen relativ sicher sein, dass ich nichts übersehen habe und die Risiken hier raus rational abschätze. Eine Bitcoin Allokation von weit über 66 % des Lebensvermögens ist ungewöhnlich hoch deswegen muss man sich immer so grundsätzlich schon fragen, ob man verrückt geworden ist und ausreichende Risikosteuerungs Prozesse etablieren, um verantwortungsvoll, diese große Investitions Wette zu verwalten.
Der IBIT-Optionsmarkt ist deswegen ein wertvolles Werkzeug zur Risikoeinschätzung und strategischen Portfoliosteuerung.


für Rückfragen, die mich auf potentielle Denkfehler hinweisen. In meinen Analysen bin ich ruhig, immer sehr dankbar.
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Re: Früherkennung von Modellbrüchen im Bitcoin-Preismodell: anhand Marktdaten
by
virginorange
on 13/08/2025, 06:11:22 UTC
⭐ Merited by mole0815 (1)
Quote from: MaxMueller link=topic=5553052.[hr
#msg65683316 date=1754975899]
Hallo @Joperh,
laut https://zerogpt.net sind potenziell 87% deines Textes per KI generiert. Ich weiß nicht was ich davon halten soll, mir kam der Text jedenfalls recht generisch/repetitiv vor bzw. war auch ganz schön viel Text für wenig Inhalt.
Gern gesehen sind immer Diskussionsbeiträge die den Diskurs voran bringen.

Beim Durchlesen der Beiträge von Joperh hatte ich auch schon die Vermutung, dass die Beiträge durch ein Language Model generiert worden sein könnten.


Wesentliche Begriffe 
- *Private Key / Seed‑Phrase*: Schlüssel zur Kontrolle der Coins. 
- *Wallet‑Arten*: Hardware‑Wallet, Software‑Wallet, Paper‑Wallet, Custodial Wallet. 
- *Multisignatur (Multisig)*: Mehrere Schlüssel nötig für Transaktionen. 
- *Custodian*: Dritt‑Verwahrer (Exchange, Verwahrstelle).


Sprachmodelle verwenden häufig eine andere Formatierung als hier im Forum. Hier im Forum hat man eher eine HTML-Formatierung, während Large Language Models Markup-Formatierungen mit diesen Sternchen für Fettschreibung verwenden.

Ich glaube, dass Joperh ein Sprachmodell verwendet, um ihn bei der Erstellung seiner Beiträge hier im Forum zu unterstützen.

Ich habe mir nach meiner Vermutung die anderen Artikel angesehen, die Joperh geschrieben hat. Und ich habe diese für ausreichend wertvoll gesehen, dass ich ihn bisher nicht das kritisieren wollte.


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Re: Mehr Bitcoin-Exposure ohne das Kelly-Kriterium zu brechen: mit Optionen
by
virginorange
on 08/08/2025, 02:33:57 UTC
Bedeutet im Falle das BTC auf 0 fällt bleiben 37k durch die Puts übrig, d.h. das BTC-Risiko liegt bei 63% und damit unter der Kelly Grenze von 66%, richtig?

Ja



In welchem Szenario würde ich meine Bitcoin mit Puts absichern?

Mehr Bitcoin kaufen und dann mit einem Put absichern führt zu einem ähnlichen Totalverlust Risiko jedoch habe ich ein höheres Risiko bei moderatem Preisrückgang.

Fall 1: Bulle->Bär: Bitcoin verkaufen statt Put zu kaufen
Bei moderaten Rückgängen des Bitcoin Preises verliere ich aber mehr, weil ich ja mehr Bitcoin gekauft habe und hier die Sicherung noch nicht zieht.

Wenn wir also jetzt in einem Bullenmarkt sind und ich erwarte, dass wir in einen Bärenmarkt kommen, ohne dass das Modell bricht, dann würde ich diese Strategie (Put Strike in Höhe von Bitcoin Preis Trend * e^-1) nicht wählen. Ich werde dann über proportional am fallenden mitkommen Bitcoin Preis beteiligt und die Versicherung würde nicht ziehen, weil der Bitcoin Preis nicht unter den Strike Preis des Puts fällt.

Fall 2: hohe Bitcoinallokation trotz günstiger Preise - Put kaufen als Option
Das Anwendungsfeld dieser Strategie wäre, wenn wir ungefähr beim Preis bei Trend oder etwas drunter liegen, wir aber durch Zeitablauf schon eine Allokation (t.B. 80%) größer haben, als sie das Kelly Kriterium (66%) zulässt.



Laufzeit
Bei der Laufzeit habe ich die längste verfügbare Options Laufzeit genommen, weil ich am liebsten eine Laufzeit von unendlich wählen würde. Aber diese unendliche Laufzeit ist für mich nicht verfügbar. MSTR schafft diese unendliche Laufzeit über seine Vorzugsaktien, aber ich persönlich kann dies nicht umsetzen.

Rollen
Deswegen müssen wir unsere Option rollen d.h. wir lassen entweder wir lassen unsere alten Optionen nach 2 Jahren auslaufen und kaufen dann wieder neue lange 2 Jahres Option oder nehme diesen Roll schon vorab vor d.h. wir verkaufen unsere zweijährigen Optionen nach einem Jahr (Restlaufzeit 1 Jahr) und kaufen dann neue Optionen mit einer Restlaufzeit von zwei Jahren.

Dies würde uns ermöglichen, unsere Optionen zu einem Zeitpunkt zu Rollen, wo die Konditionen günstig sind.



Prozess zur Absicherung
Erst mal bestimmen wir den Betrag, den wir absichern müssen, wenn wir eine Obergrenze von 66 % gemäß Kelly anstreben aber zu 80 % investiert sind. Dann müssen wir 14 % absichern. Bei einem Gesamtvermögen von 100.000 $ müssen wir 14.000 $ absichern.





Bezogen auf meine Grafik in einem anderen Faden bedeutet das, unser rote Punkt liegt über der lila Linie und auf der X-Achse noch im grünen Bereich.

Wenn die Option zur Absicherung 480 $ kostet für ein Absicherung Betrag von 3700 $ dann müssen wir zur Absicherung vier Optionen kaufen und dafür rund 2 % unseres Gesamtvermögens opfern.

Nutzen
Der Vorteil hierbei ist, dass wir unser Bitcoin Allokation nicht um 14.000 $ abbauen müssen und bei einer Verdopplung des Preises in den nächsten zweieinhalb Jahren einen zusätzlichen Ertrag in Höhe von rund 14.000 $ erzielen können. Abzüglich der Option Prämie haben wir dadurch 12.000 $ extra gewonnen. Auf diese 16.000 $ hätten wir alternativ 1600 $ verdient oder über die Gold Hebel Strategie 3200 $. demnach wäre eine Absicherung über Puts, um eine Kelly Allokation von über 66 % zu ermöglichen der erfolgreichste Einsatz seiner Ersparnisse besser noch als Gold zu kaufen, mit zusätzlichem Hebel. Der Preis hierfür ist, dass unser Portfolio natürlich im Wert stärker schwankt.
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Topic OP
Früherkennung von Modellbrüchen im Bitcoin-Preismodell: anhand Marktdaten
by
virginorange
on 07/08/2025, 03:22:57 UTC
⭐ Merited by AHOYBRAUSE (1)
Früherkennung von Modellbrüchen im Bitcoin-Preismodell: anhand Marktdaten IBIT-Optionen und MSTR-Vorzugsaktien

Bitcoin folgt historisch einem Preistrend von aktuell nominal ~40 % p.a. (EUR), der langfristig funktionsbedingt abflachen wird. Doch jedes Modell bricht irgendwann – sei es durch ökonomische Grenzen oder externe Schocks. Wir entwickeln Indikatoren, um einen Bruch dieses Trends frühzeitig zu erkennen und frühzeitige Anpassungen der Portfolioallokation (via Kelly-Kriterium) zu ermöglichen.

Kernkonzepte

Lindy-Kriterium:  
"Je länger ein Modell bereits Bestand hat, desto höher ist seine erwartete Lebensdauer."  
Bei Bitcoin bedeutet dies: Je länger der aktuelle Preistrend stabil ist, desto wahrscheinlicher hält er ein weiteres Jahr. Daraus leiten wir Überlebenswahrscheinlichkeiten für die Zukunft ab.  
➤ Beispiel: Ein seit 10 Jahren stabiler Trend hat höhere Überlebenschancen als ein neues 1-Jahres-Modell.

Kelly-Kriterium:  
"Optimale Kapitalallokation basierend auf erwarteter Rendite und Eintrittswahrscheinlichkeit."  
Mit Bitcoin-Preistrendfunktion und Lindy-Modell-Überlebenswahrscheinlichkeit berechnen wir den idealen Bitcoinanteil am Lebensvermögen.

Warum das Preismodell brechen muss

Bitcoins Wachstum stößt an Grenzen:  
❶ Ökonomische Grenze: Marktkapitalisierung kann nicht dauerhaft schneller wachsen als globales Finanzvermögen bzw. das nominale Bruttoinlandsprodukt der Erde.
❷ Scheitern-Risiken: Regulatorische Verbote oder Quantencomputer-Bedrohung könnten zu einem Bruch der Preistrendfunktion führen.

Kritische Unterscheidung:  
ⓐ Zyklische Abweichungen: Temporäre Unterschreiten des Trendpreises (z.B. -60 % in Bärenmärkten), die sich korrigieren  
ⓑ Strukturelle Brüche: Dauerhaftes Verlassen des Trends – hier ist Früherkennung entscheidend

Indikatoren zur Früherkennung

1. Bitcoin-ETF-Optionen (z.B. IBIT)  
❶ Methodik:  
   - Berechnung des "Stresspreises" (Trendpreis * e⁻¹ ≈ -63 % vs. Trend)  
   - Analyse von Put-Optionen mit Strike-Preisen nahe diesem Wert  
❷ Aussage: Optionsprämien zeigen marktimmanente Wahrscheinlichkeit für Unterschreiten des Stresspreises  
❸ Nutzen: Signal für Modellbruch wenn Wahrscheinlichkeit für ein Unterschreiten des Stresspreises > Lindy-Prognose  
➤ Beispiel: 35 % Marktwahrscheinlichkeit vs. 20 % Lindy-Erwartung = Warnsignal

2. MicroStrategy-Vorzugsaktien  
❶ Methodik:  
   - Vorzugsaktien bieten fixe Kupons (z.B. 10 % p.a.) mit Bitcoin-Besicherung  (z.B. 10x übersichert, d.h. der Bitcoin Preis müsste 90% sinken bis die Vorzugsaktien Verluste erleiden)
   - Risikoaufschlag gegenüber US-Staatsanleihen quantifiziert Ausfallrisiko gemäß Markterwartung
❷ Aussage: Aufschlag impliziert Crash-Wahrscheinlichkeit (z.B. -90 %)  
❸ Nutzen: Unabhängiger Barometer für extreme Szenarien

Praktische Anwendung

Diese Indikatoren ermöglichen datengesteuerte Entscheidungen:  
❶ Abweichung vom Lindy-Kriterium:  
   - Zeigen Optionsmärkte/Vorzugsaktien höhere Risiken → evtl. reduzierte Kelly-Allokation (z.B. 66 % → 50 %)  
❷ Szenario-Trennung:  
   - Kombinierte Analysen unterscheiden normale Bärenmärkte (kein Handlungsbedarf) von strukturellen Brüchen (Handlungsbedarf)  

Fazit

Die Überwachung marktbasierter Risikosignale (ETF-Optionen, Vorzugsaktien-Renditen) schafft ein Frühwarnsystem für Bitcoin-Preismodelle. Kombiniert mit Lindy- und Kelly-Kriterien entsteht ein robustes Framework für risikobewusste Anleger: Es quantifiziert Allokationsentscheidungen und erkennt Modellbrüche bevor sie irreversible Schäden verursachen.
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Re: Mehr Bitcoin-Exposure ohne das Kelly-Kriterium zu brechen: mit Optionen
by
virginorange
on 06/08/2025, 08:38:41 UTC
Das Kelly-Kriterium begrenzt Investments, um die Totalverlust-Wahrscheinlichkeit zu begrenzen.

95,2k BTC z.B. selbst verwahrt
+ 4,8k Bitcoin-Put-Optionen im Depot
+ 0  sonstige assets

Liegt hier das Bitcoin-Risiko bei 100%? Nein, weil ein Totalverlust bei Bitcoin zu einem Wertzuwachs beim Put führt:

0$ BTC z.B. selbst verwahrt
37k Bitcoin-Put-Optionen im Depot
+ 0  sonstige assets

Dank unserem Put können wir maximal 63k $ verlieren auch, wenn der Bitcoin Preis auf 0 fällt.

Durch Derivate weicht die Risikoposition von der Bilanzposition ab. Bei 100% Long Bitcoin plus 100% Short Bitcoin Future hättest du insgesamt eine Cash-Position mit einer Verzinsung in Höhe der Future-Basis.

Dieses BTC-Put-Options-Produkt hätte die gleiche kelly Grenze von 66% aber bezogen auf das Risiko.

Meine gewünschte Laufzeit wäre unendlich analog zu den Vorzugsaktien von MSTR. Leider kann ich über Optionen nur rund 2.5 Jahre maximale Laufzeit umsetzen. Die Puts sind aktuell nicht teuer. Wir zahlen 13% für eine Absicherung über 2.5 Jahre und könnten dadurch entsprechend mehr Bitcoin mit einem Trend Wachstum von 40% pro Jahr kaufen. Das Riskio bleibt der Preis der Puts beim Rollen und die Bereitstellung der Liquidität hierfür.

Die jungen Leute können alle Phyton, super praktisch, muss ich unbedingt mal lernen.
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Mehr Bitcoin-Exposure ohne das Kelly-Kriterium zu brechen: mit Optionen
by
virginorange
on 05/08/2025, 08:01:03 UTC
Mehr Bitcoin-Exposure ohne das Kelly-Kriterium zu brechen: Eine theoretische Optionsstrategie

Dieser Artikel beschreibt eine theoretische Überlegung, wie man durch den Einsatz von Optionen mehr Bitcoin halten könnte, ohne das durch das Kelly-Kriterium gesetzte Risikolimit zu überschreiten. Es handelt sich um ein Gedankenexperiment, das ich aktuell nicht in der Praxis umsetze aber eine Alternative zum Hebel-Gold sein könnte

1. Grundproblem: Das Kelly-Limit als Rahmen
Das Kelly-Kriterium empfiehlt maximal 66% des Vermögens in Bitcoin zu investieren (Range: 50-80%).
➊ Beispiel mit 100.000$:
   • Option 1: 66.000$ in BTC, 34.000$ in andere Vermögensgegenstände
   • Herausforderung: Begrenzte Teilnahme am BTC-Upside

2. Theoretische Lösung: Absicherung via IBIT-Puts
➊ Ausgangspunkt: iShares Bitcoin Trust (IBIT) bei 65$ pro Anteil
➋ Kauf von 10 Put-Optionen mit:
   • Strike: 37$ pro IBIT-Anteil
   • Laufzeit: 17.12.2027
   • Kosten: 4.800$ (Optionsprämie)
➌ Neue Allokation:
   • 95.200$ in Bitcoin (95.2% des Vermögens)
   • 4.800$ in Puts als Absicherung gegen Toralausfall

3. Strike-Begründung & Erwartungsmodell
➊ Erwartete BTC-Preisentwicklung bis Ende 2027: 200.000€ (Verdopplung)
   • Entspricht IBIT ≈ 130$
➋ Der Strike von 37$ entspricht:
   • 57% des aktuellen IBIT-Preises (65$)
   • Nur 28% des erwarteten Trend-Preises (130$)
➌ Modellannahme:
   •  maximaler Bärenmarkt im Modell: Trend * e^-1 = Trend * 37%
   • Trend 200.000€ pro Bitcoin, d.h. IBIT im Bärenmarkt <48$ (37% des Trends von 130$ pro IBIT)

4. Theoretischer Szenarienvergleich
Option 1 (66% BTC):
   • BTC-Investment: 66.000$
   • Bei BTC-Verdopplung: Gewinn +66.000$
   • Bei BTC-Crash (0$): Verbleibend 34.000$

Option 2 (95.2% BTC + Puts):
   • BTC-Investment: 95.200$
   • Bei BTC-Verdopplung: Gewinn 95.200$ - 4.800$ = +90.400$
   • Bei BTC-Crash (0$): Puts erhalten 37.000$ Kaptial

Kernergebnis:
➊ Im Erfolgsfall: +37% mehr Gewinn durch Option 2
➋ Im Crashfall: ähnliches Restvermögen (34.000$ vs 37.000$)

5. Theoretische Grundlage: Risikomodell-Diskrepanz
Meine Modellannahme (bimodal):
   • Szenario A: BTC steigt auf ~200.000$
   • Szenario B: BTC fällt auf 0$ (Technologie/Regulatorik)
   • Wahrscheinlichkeit für Seitwärtsbewegung: vernachlässigbar

Marktannahme (Black-Scholes) mit moderaten fat-tails:
   • Renditen normalverteilt
   • Mittlere Szenarien werden höher gewichtet
   • Folge: Puts für extreme Crashes sind relativ günstig

Kernhese:
Die Strategie nutzt die Diskrepanz zwischen meiner bimodalen Risikowahrnehmung und der marktüblichen Normalverteilungsannahme und meine Erwartung eines hohen Bitcoinpreistrendwachstums.

6. Theoretische Risiken
Seitwärtsentwicklung:
   • Beispiel: IBIT steht 2027 bei 50-100$
   • Folge: Puts verfallen wertlos (-4.800$), BTC-Rendite gering
   • Option 1 würde outperformen

Zyklus-Risiko bei Prolongation der Strategie:
   • Der Bitcoinpreis liegt manchmal ein Jahr unter Trend. Die Optionen im Bärenmarkt zu verlängern wäre teuer.

7. Inspiration: Michael Saylor vs. Modellannahmen
➊ MicroStrategy nutzt Black-Scholes, um Investoren die Ausfallwahrscheinlichkeit seiner Vorzugsaktien schönzurechnen.
Kritischer Unterschied:
   • Black-Scholes unterstellt Normalverteilung
   • Mein Modell sieht Bitcoin-Risiken als "fat
tail"-Ereignisse
➌ Theoretischer Vorteil:
   • Puts sind günstig, weil Markt meine Crash-Wahrscheinlichkeit unterschätzt

8. Theoretisches Fazit
Möglicher Vorteil:
   • Halten von 95% BTC statt 66% bei ähnlichem Maximalverlust
   • Höhere erwartete Rendite im Erfolgsfall

Voraussetzungen:
   • Gültigkeit der bimodalen Risikoannahme
   • Verfügbarkeit günstiger Put-Optionen mit tiefem Strike
   • Korrekte Trendprognose

Einschränkung:
   • Bei moderaten Kursverlusten oder Seitwärtsbewegungen unterliegt die Strategie dem 66%-Ansatz

Hinweis: Dies ist eine theoretische Überlegung ohne Anlageempfehlung. Jeder ist für sein eigens Research verantwortlich.



Wie sieht ihr die mögliche Verteilung zukünftiger Bitcoinpreise
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Re: Umbau des US-Staatsapparates und die Bedeutung für BTC
by
virginorange
on 26/07/2025, 17:49:07 UTC
⭐ Merited by d5000 (4) ,MaxMueller (2) ,Cricktor (2)
Zu den Stablecoins (GENIUS Act) stimme ich dem zu, was der Focus hier schrieb: das kann schon funktionieren, dass die Zinsen in guten Zeiten, also solange der Kryptomarkt floriert, etwas gedrückt werden. In einem Kryptowinter (wenn die Nachfrage auch nach Stablecoins zurückgeht) könnte jedoch ein Abverkauf stattfinden, der sich dann auch auf die Zinsen der Staatsanleihen auswirken würde.

Ich glaube bei den Stablecoins geht es nicht darum die Kasse-Haltung von ein paar Bitocoin-Millionären anzuzapfen sondern die Ersparnisse der Bevölkerung der Schwellenländer d.h. mehrerer Milliarden Menschen.

Wie die USA mit Stablecoins die globale Seniorage vereinnahmen – und wer dabei gewinnt & verliert.

Die Diskussion um die Deregulierung der USA für Stablecoins sehe ich aus Sicht der Seniorage (US-Eliten lenken Seniorage von Schwellenländer-Eliten um). Nachfolgend möchte ich erklären, warum Stablecoins für die USA ein strategisches Instrument sind, um ihren finanziellen Einfluss auszubauen.

Was ist Seniorage und wie funktioniert der Cantillon-Effekt?

Bevor wir zu Stablecoins kommen, klären wir zwei Schlüsselbegriffe:

➊ Seniorage (Gewinn aus Geldschöpfung):
   Der Profit, den eine Zentralbank oder ein Emittent macht, wenn sie Geld "aus dem Nichts" schafft und gegen reale Werte (z. B. Anleihen, Gold) tauscht. 
   ➤ Beispiel: Die US-Notenbank (FED) druckt 100 Dollar. Druckkosten: 10 Cent. Sie kauft dafür eine Anleihe im Wert von 100 Dollar. Seniorage-Gewinn: 99,90 Dollar. 

➋ Cantillon-Effekt (Ungleiche Geldverteilung):
   Wer neues Geld zuerst erhält (Banken, Regierungen, Großkonzerne, Eliten, ggf. auch kreditwürdige Immobilieneigentümer), profitiert, bevor Preise steigen. Wer es zuletzt erhält (Bevölkerung in Schwellenländern), trägt die Inflation. 
   ➤ Beispiel USA: Banken erhalten frisches Geld der FED zu Niedrigzinsen, investieren es, bevor die Preise steigen. Arbeiter erhalten Löhne erst nach Preisanstieg. 
   ➤ Beispiel Schwellenland: Lokale Eliten erhalten Lokalwährungs-Kredite zu negativen Realzinsen, weniger vernetzte Menschen erhalten kaum Kredite. Die Eliten haben netto Kredite, die Bevölkerung Ersparnisse. Durch Inflation und Abwertung der Lokalwährung verlieren die Bürger und gewinnen die Eliten.

Seniorage vor Stablecoins:l

Wie profitierten die USA bisher?

➊ USA als Reservewährung:
   Globale Nachfrage nach Dollar → USA können Anleihen günstig verkaufen & Seniorage einstreichen. 
   ➤ Beispiel: Ein Ägypter spart in USD (6.5% Geldmengenausweitung) statt ägyptischen Pfund (50% Geldmengenausweitung). Der Bürger in Ägypten profitiert von dem Zugriff auf USD, aber damit entzieht er sich der Seniorage der ägyptischen Eliten. Die USA können damit die Seniorage nicht nur auf Kosten ihrer eigenen Bevölkerung erheben sondern auch auf Kosten von Ausländern.

➋ Schwellenländer:
   Lokale Regierungen sichern ihre Seniorage, indem sie einen regulatorischen Käfig um ihre Bürger bauen: 
   ▪ Kapitalverkehrskontrollen: Verbot, Geld in Fremdwährung abzuheben. 
   ▪ Duale Wechselkurse: Offizieller Kurs für Importe gut vernetzter Eliten, schlechterer Schwarzmarktkurs für Bürger. 

Stablecoins unterwandern diesen Käfig und ermöglichen den USA mehr Seniorage zu vereinnahmen

Stablecoins (z. B. USDT) sind Krypto-Token, 1:1 an den Dollar gebunden. Warum stärken sie die USA?

➊ Umgehung lokaler Barrieren:
   Stablecoins sind digital, grenzüberschreitend und benötigen keine lokale Bank. 
   ➤ Beispiel: Ein Venezuelaner kauft via Krypto-Börse oder Peer to peer USDT – trotz Kapitalverkehrskontrollen. 

➋ Erhöhte Nachfrage nach US-Anleihen:
   Jeder ausgegebene Stablecoin muss durch US-Staatsanleihen gedeckt sein (Reserven). 
   ➤ Effekt: Höhere Nachfrage nach US-Anleihen → Niedrigere Zinsen für die USA → Höhere Seniorage. 

➌ Schwächung lokaler Eliten: 
   Bürger umgehen lokale Währungen direkt via Stablecoins → Lokale Zentralbanken verlieren Seniorage-Einnahmen. 
   ➤ Beispiel: Statt ägyptische Pfund zu halten (die die Zentralbank druckt), spart ein Bürger in USDC → Ägypten verliert Seniorage.

Gewinner und Verlierer im neuen System

USA & Finanzeliten:
✔️ Mehr Nachfrage nach Dollar/Anleihen
✔️ Niedrigere Kreditkosten
✔️ Stärkere globale Dollar-Dominanz und Sanktionsmöglichkeiten
✔️ Höhere Seniorage-Einnahmen

Bürger in Schwellenländern:
✔️ Leichterer Zugang zu "stabilem" Geld (via Stablecoins)
❌ Tragen US-Inflation via Dollar
❌ Lokale Staaten verlieren Einnahmen

Eliten in Schwellenländern:
❌ Verlust der Kontrolle über Kapitalflüsse
❌ Geringere Seniorage
❌ Machtverlust durch Umgehung lokaler Systeme (z.B. früher konnte man die Konten der lokalen Opposition einfrieren, jetzt kann die USA die Konten einer ihr nicht genehmen politischen Fraktion einfrieren)

Ausblick:
➤ Stablecoins bieten Bürgern in instabilen Ländern kurzfristig Stabilität und Schutz vor lokaler Ausbeutung
➤ langfristig könnte es entweder zu einer weiteren Zentralisierung kommen (USA statt Ägypten/Argentinien/Pakistan/etc., finanzielle Vormacht der USA festigt sich – und deren Fähigkeit, Inflation via Dollar in die Welt zu exportieren. Die Seniorage verschiebt sich von lokalen Eliten direkt nach Washington und Wall Street.) oder die Bürger gewöhnen sich an Krypto und es kommt sogar zu einer Dezentalisierung
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Re: PlanB Bitcoin Prediction / Stock-to-Flow Model
by
virginorange
on 26/07/2025, 08:46:03 UTC
Hört sich ja für uns sehr attraktiv an aber die Frage die sich mir stellt ist was zwischen 2026 und 2029 sein wird? Werden wir einen Bärenmarkt sehen, wenn ja: Wie tief werden wir fallen?

...

Grundvoraussetzung hierfür aber wären sehr gute sprachliche Kenntnisse und mit meinem Englisch verstehe ich komplexere Texte nicht.

Benutzerfreundliche Preisprognose
Auf Basis dieser Tabelle (genre Downloaden bevor du persönliche Daten eingibst):
https://docs.google.com/spreadsheets/d/18ObI4C7HcYp25roIm55JuXYb0_FXcKIPbR4_fuZU0rY/edit?usp=sharing

Kreuzt du Simulation an und wählst dein Wunschdatum:



Dann bekommst du mögliche Bitcoinpreise:



Ein "fairer" Preis läge bei Trend. Üblicherweise liegen die Preise zwischen -0.3 und +300. In Extremfällen liegen sehen wir auch Preise zwischen -1 und +1000.

Natürlich muss ein bisher beobachteter Trend nicht auf ewig fortbestehen.

Ich nehme deswegen an, dass der Trend umso stabiler ist je länger er andauert. Sie "Überlebenswahrscheinlichkeit gem. Lindy" für 400 Tage, 4 Jahre und 10 Jahre.



Wie sicher ist die Preisprognose?
Auf Sicht von 10 Jahren erwarte ich, dass mein Modell mit einer Wahscheinlichkeit von 55% überlebt und 45% scheitert. Du kannst natürlich die Formel abändern für einen von dir gewünschten Zeitraum.



Bei diesem Modell handelt es sich um meine persönliche Meinung. Andere können hier auch eine treffendere Meinung haben.



Entweder versteht man Zahlen und Logik und beschäftigt sich ordentlich mit einem Thema oder
man kann Menschen ausreichend trennscharf als ehrlich und kompetent einschätzen.

Der Zahlenkenner folgt den Zahlen. Der Menschenkenner folgt einem Menschen. Die besten können beides.
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Board Trading und Spekulation
Merits 4 from 2 users
Re: PlanB Bitcoin Prediction / Stock-to-Flow Model
by
virginorange
on 24/07/2025, 13:08:19 UTC
⭐ Merited by d5000 (3) ,mole0815 (1)
Tach zusammen,

ich verfolge das ja schon seit einiger Zeit (Jahre) und ja das Model wurde von Zeit zu Zeit etwas angepasst.
Wirkt aber immer noch als mein erklärtes Ziel. BTC to the moon, ergo zu 500k
Ob das nun nach dem nächsten Halving ist oder eins später egal...

Was ist eure Meinung zu dem Modell und dem Ausblick wo es aus Sicht PlanB hingehen soll.

das Modell
Früher wurde das Angebot an Bitcoin von der Halbierung der Blockrewards dominiert. Heute sind es überwiegend Verkäufe von Altbesitzen. Damit ist das Angebot höher und steigende Nachfrage drückt den Preis wenige nach oben.

Ich persönlich erwarte eine Trendabschwächung:
https://bitcointalk.org/index.php?topic=5490671.msg63869328#msg63869328

PlanB ist mir zu selbstbewusst. Für meinen Artikel zum Bitcointrend rechne ich mit einer Ausfallwahrscheinlichkeit und ich habe Indikatoren entwickelt diesen Modellausfall zu erkennen. PlanB steckt Mond-Ziele und wenn diese Ziele nicht eintreten passt er sein Modell an. Er propagiert dann mit gleichem Selbstbewusstsein die neuen Ziele. Er erzählt Leuten eine plausible Geschichte, was die Leute hören wollen und erntet hierfür Interaktionen auf sozialen Medien. Mein Modell soll nicht gut klingen sondern möglichst effektiv meiner eigenen Steuerung dienen.

500k
Ich erwarte, dass der Bitcoinpreistrend bis Anfang 2031 bei 500k EUR ankommt. Der Trend besteht bis dahin mit einer Wahrscheinlichkeit von 72% fort. Ab Anfang 2029 können wir die 500k EUR bereits erreichen, wenn wir zu diesem Zeitpunkt eine euphorische Übertreibung im Bitcoinpreis nach oben sehen.
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Board Trading und Spekulation
Re: Der Aktuelle Kursverlauf
by
virginorange
on 24/07/2025, 12:42:23 UTC
Ich hab jedenfalls schonmal ~20% meiner alts vom Tisch genommen (mit dem Rest hoffe ich auf steigende preise)...
Wie seht ihr das?

Altcoins:
- höhere Volatilität
- geringerer erwarteter Rendite
- Steuern bei einer Haltedauer von unter 12 Monaten

- Zeit für Entwicklung der Handelsstrategie, technische Umsetzung und Steuererklärung

Du musst also extrem kompetent sein, um erfolgreich zu traden.

Ich persönlich bin im Trading (insbesondere Timing) schlechter als Zufall. Aber selbst, wenn man besser als Zufall ist, müsste man die anderen Nachteile noch kompensieren.

Andererseits strebe ich eine höhere Bitcoinquote an und habe vermutlich mehr Kredite als du, was auch eine Wette ist.



Erzielst du mit Altcoins eine Outperformance ggü. Bitcoin nach Steuern?

Wodurch bist du erfolgreich? Handelst du nach Gefühl? Ziehst du dir eine Zeitreihe und machst Backtests? Kaufst du im super-Bären etwas, das überlebt und verkaufst im Bullen?

Ich habe hierfür meinen einen separaten Faden aufgemacht:



Auf Gesamtporfolio


Aktives Trading vs. passives Investieren: Deine Stärke ➤ deine Strategie ➤ dein Erfolg

In diesem Beitrag geht es um die grundsätzliche Frage, ob aktive Trading-Entscheidungen sinnvoll sind und welche persönlichen Voraussetzungen man dafür benötigt. Wie kannst du deinen individuellen Wettbewerbsvorteil identifizieren.
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Board Trading und Spekulation
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Topic OP
Trading: Deine Stärke ➤ deine Strategie ➤ dein Erfolg
by
virginorange
on 24/07/2025, 12:37:23 UTC
⭐ Merited by 5tift (1)
Aktives Trading vs. passives Investieren: Deine Stärke ➤ deine Strategie ➤ dein Erfolg

In diesem Beitrag geht es um die grundsätzliche Frage, ob aktive Trading-Entscheidungen sinnvoll sind und welche persönlichen Voraussetzungen man dafür benötigt. Wie kannst du deinen individuellen Wettbewerbsvorteil identifizieren.

Die Grundsatzentscheidung: Aktiv oder Passiv?

Bevor man handelt, sollte man sich folgende Fragen stellen:
 ➊ Möchte ich überhaupt aktive Entscheidungen treffen (Timing, Assetauswahl)?
    ➤ Alternativ: Passiver Ansatz (z.B. monatlicher Sparplan auf MSCI World).
 ➋ Aktives Abweichen von Standard-Allokationen (wie 60/40 Aktien/Anleihen) birgt Risiken:
    ➤ Man könnte falsch liegen.
    ➤ Kritische Selbstreflexion: "Warum sollte ich Recht haben?"

Herausforderungen im aktiven Trading

 ➊ Ein effizienter Markt?:
    ➤ Viele Akteure (inkl. großer Institutionen) konkurrieren auf liquiden Märkten.
    ➤ Institutionelle Ineffizienzen durch Gruppendruck:
        - Entscheidungen im Konsens (keiner will allein Recht haben).
        - Sozialer Druck > beste Entscheidung (Karriereerhalt vor Performance).
 ➋ Regulatorische Verzerrungen:
    ➤ Gesetze fördern suboptimale Anlagen (z.B. Staatsanleihen-Privilegien).
    ➤ Handlungsspielraum wird durch Compliance oder Rechtfertigunsdruck gegen dem Aufsichtsrat eingeschränkt.

Möglichkeiten für den Erfolg: Wo liegen deine (kaum kopierbaren) Stärken?

Aktives Trading lohnt sich dort, wo du einen Wettbewerbsvorteil nutzen kannst:

 ➊ Information als Vorteil in fragmentierten Märkten:
    ➤ Beispiel Immobilien: Regionale/Objektart-spezifisches Wissen (Büro/Einzelhandel/Wohnen, Mieterprofile).
    ➤ Liquide Märkte (z.B. Aktien-Futures) sind ein Weltweiter transparenter Markt, daher sehr harter Wettbewerb.
 ➋ Technologische Vorteile:
    ➤ High-Frequency-Trading (Geschwindigkeitsvorteil).
 ➌ Abweichen vom Konsens:
    ➤ Investition in "unpopuläre" Assets (z.B. Nicht-ESG-konforme Titel: Zement, Tabak, Rüstung) oder Risiko-Assets in der Krise nachkaufen.
    ➤ Kein institutioneller Druck (kein Aufsichtsrat, keine Karriereängste).


Meine persönlichen Wettbewerbsvorteile – Ein Beispiel

Hier analysiere ich meinen eigenen "Edge" als Denkanstoß:

 ➊ Vorteil systematische & unabhängige Analyse:
    ➤ Ich entscheide analytisch zur Not auch gegen die Mehrheitsmeinung (z.B. gesellschaftliche Bitcoin-Vorurteile).
    ➤ Früheres Erkennen von Makroökonomischen Änderungen (u.a. Destabilisierung der Staatsfinanzen).
    ➤ Nominalwert-Falle: Die meisten unterschätzen Inflationseffekte.
        ➤ Buchhaltungsgewinne und Steuer basiert auf nominalen Gewinnen ohne realem Wertverlust
        ➤ Vorteil: Kreditaufnahme bei Inflation (realer Schuldenverlust).
 ➋ Günstige und stabile Kredite sind verfügbar
    ➤ Günstige Kreditverfügbarkeit
        - Niedrige Zinsen (Deutschland besser als Brasilien, Bank günstiger als sich on-chain Stablecoins zu leihen):
        - Nicht kündbare ("non-callable") Darlehen (Bankkredite statt Depot-Kredite)
    ➤ Vergleichen zu Berufsanfängern mehr Ersparnisse, bessere Bonität
    ➤ Vergleichen zu Boomern mehr technisches Wissen
    ➤ Realistische Renditeerwartungen (20-40% p.a. akzeptabel).
 ➌ Operative Umsetzungsfreiheit:
    ➤ Keine institutionellen Beschränkungen (Regulierung, Karriererisiko).
    ➤ Unterdurchschnittliche familiäre Einschränkungen.
    ➤ Aber! ich bin schlechter im Timing als der Zufall

Umsetzung:
➤ Ich kaufe etwas relativ gutes (long Bitcoin / Gold), mache die Wette groß (Kredite) und verfolge die gleiche Strategie über mehrere Jahre.

Die entscheidende Frage: Wo liegen deine Stärken?

 ➊ Jeder sollte kritisch prüfen:
    ➤ Welchen konkreten, schwer kopierbaren Vorteil habe ich?
    ➤ Wie übersetzt sich dieser Vorteil in Trading-Erfolg?
 ➋ Ohne identifizierten Vorteil:
    ➤ lieber passiv Investieren



Was sind deine persönlichen Vorteile?
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Board Off-Topic (Deutsch)
Re: Selbsthilfegruppe langsam altern
by
virginorange
on 24/07/2025, 05:56:12 UTC
Wenn ich neben dem vollzeitjob und kindern 30 Jahre lang den großteil meiner noch verbleibenden Freizeit für eine gesunde routine "opfere" um 10 jahre länger zu leben und als Rentner mehr zeit zu haben die ich nicht brauche, weil ich als Rentner eh zuviel zeit habe, dann habe ich nicht wirklich was gekonnt.

Das ist sehr schön zusammen gefasst.
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Board Deutsch (German)
Merits 4 from 4 users
Re: Herausforderungen beim Rebalancing großer Bitcoin-Vermögen
by
virginorange
on 23/07/2025, 10:29:05 UTC
⭐ Merited by 5tift (1) ,mole0815 (1) ,Real-Duke (1) ,Lakai01 (1)
virginorange ich verfolge deine Beiträge sehr gerne, auch wenn ich selten etwas dazu schreibe.
Es ist echt löblich wie viel liebe ins Detail und Motivation du in div. Themen steckst, die du hier ansprichst.

Vielen Dank für deine lieben Worte.

Ich bin hier auch sehr gerne im Forum. Meine Hauptplattform sollte eigentlich Youtube werden. Aber der niedrigere Aufwand (Ton, Schnitt, Bilder) und das sehr gute Feedback hat mit dann in dieses Forum umgelenkt. Für Geld und Ruhm und für mehr Leser sollte man eigentlich eher auf Substack mit einem Newsletter starten, aber ich bin hier gerne, veröffentliche die Gedanken, die ich mir sowieso für mich selbst mache und bekomme noch gute Rückmeldungen. So bin ich ungeplant dann doch geblieben.

Insgesamt ist es aber auch empfehlenswert @virginorange "zu folgen" und alle seine Themen hier mal durch zu schauen... soviel geballte brainpower erlebt man selten....
Mir geht es manchmal so, dass ich das Thema spannend finde und mich an der diskussion eigentlich beteilten möchte, aber aufgrund der hohen Qualität dann auch der Anspruch an meine Antwort so hoch steigt dass ich spät oder gar nicht antwort... Wink

Deine Antworten haben mir schon sehr weiter geholfen.



Wer einen Überblick über meine Beiträge haben möchtet wird hier fündig:

Best of Videos
https://bitcointalk.org/index.php?topic=5471156.msg63051442

Best of Texte (müsste ich mal aktualisieren):
https://bitcointalk.org/index.php?topic=5467095.msg62859627#msg62859627



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Merits 2 from 1 user
Re: Bitcoin-Bewertung & -Bestand -> Regelgebundene Kauf-/Verkaufsentscheidun
by
virginorange
on 23/07/2025, 08:25:20 UTC
⭐ Merited by MaxMueller (2)
Vielleicht kannst du mir ja (per Mail) die Excel oder hier öffentlich die Formeln zum Nachbauen zur Verfügung stellen?  

Ich habe deine Antwort gelesen aber leider noch nicht geantwortet, weil ich auf Anhieb nicht wusste, wie ich  die Excel ohne persönliche Daten gut teile. Am besten wäre Onion-Share auf einem anonymen VPS, aber jetzt wo ich ohnehin für eine Exceldatei Google verwendet habe, kann ich ruhig noch mehr auf Google teilen.



Wenn die Liquidität passt (Priorität 1), dann kümmere ich mich um meinen Bitcon-Topf (Priorität 2)

Ich möchte wissen, wie viel Bitcoin muss ich jetzt kaufen oder verkaufen soll:



Was müsste sich jetzt am Bitcoinpreis ändern, damit sich meine Entscheidung ändert:



Erläuterung:
o Wir liegen aktuell bei einem Bitcoinpreis von 102.000 EUR pro Bitcoin. Mein Gesamtvermögen beträgt in diesem Beispiel 300.000 EUR, davon sind 200.000 EUR in Bitcoin investiert. Deswegen muss ich 0.07 Bitcoin für 7000€ verkaufen.
o Wenn der Bitcoinpreis auf 0.5 unter Trend fällt, d.h. aktuell 58.900 EUR, sinkt mein Gesamtvermögen auf 216 Tsd. EUR, davon 116 Tsd. EUR in Bitcoin. Hier müsste ich 0.3 Bitcoin für 18.000 EUR kaufen.
o Wenn der Bitcoinpreis auf 950 Tage über Trend steigt, d.h. aktuell 227.000 EUR pro Bitcoin, müsste ich 1,11 Bitcoin verkaufen für 253.000 EUR.


Weil ich aber eine faule Socke bin, die nicht lesen möchte, habe ich mir eine Grafik gebastet. Diese Grafik zeigt mir auf einen Blick, was wann zu tun ist.

Beispiel 1:


Roter Kreis über lila-Linie, also ich muss Bitcoin verkaufen.

Beispiel 2:


Roter Kreis unter lila-Linie, also ich muss Bitcoin kaufen.

Strategie ist überlegt - Umsetzung ist stupide
Die Umsetzung ist einfach, ein Blick ins Excel zeigt mir die kurz und mittelfristige Liquiditäsplanung (Prio 1). Darunter die Befüllung des Bitcoin-Topfes ggü. Zielbefüllung (Prio 2) und darunter die Befüllung von Rendite-Gold (Prio 3).

Für Entwicklung der Strategie selbst habe ich mir schon recht viele Gedanken gemacht aber die tägliche Entscheidungsfindung ist einfach.
Beispiel 1: Frau möchte in den Urlaub am Datum X für Betrag Y.
Beispiel 2: Gewerkschaft hat Gehaltserhöhung ausgehandelt, die in 3 und in 15 Monaten wirksam wird
Beispiel 3: Bitcoin steigt um 10%.
Ich sehe in jedem Beispiel zum Zeitpunkt der Information, direkt die Auswirkungen auf Liquidität und ggf. erforderliche Handlungen im großen Bitcoin- oder im kleinen Gold-Topf.



Wie komme ich also auf meine lila-Linie? Es könnte Alkohol sein.

Schritt 1: einfache Regel
Wir möchten  von unserem Lebensvermögen nicht 100% in Bitcoin stecken, sondern nur 70%:
o Über 70% verkaufen wir Bitcoin.
o Unter 70% kaufen wir Bitcoin.

Schritt 2:
Was ist, dann, wenn Bitcoin günstig ist (z.B. 0.3 unter Trend)? Können wir da nicht noch ein bisschen mehr kaufen und dann kurze Zeit später wieder für Trend verkaufen? Damit wäre unsere Grenze nicht nur Abhängig davon, ob wir selbst schon zu viel Bitcoin ggü. unserem aktuellen und zukünftigen Gesamtvermögen haben, sondern auch von der Bewertung von Bitcoin ggü. Adoptionstrend.



Schritt 3:
Bitcoin hat eine hohe erwartete Rendite (Trend wächst mit 20-40% pro Jahr).
Wenn Bitcoin teuer (über Trend) ist, erwarten wir Trendrendite minus Rückkehr zum Trend.
Wenn Bitcoin günstig (unter Trend) ist, erwarten wir Trendrendite plus Rückkehr zum Trend.

Mit Lindy-Überlebenswahrscheinlichkeit und erwarteter Rendite kommen wir auf ein Kelly-Kriterium mit opimaler Bitcoin-Allokation:
 


Eine IST-Allokation unter Kelly bedeutet Kaufen, über Kelly Verkaufen.

Diese Kurve sieht je nach gewünschter Haltedauer unterschiedlich aus:
o Kelly 400 Tage ist für einen Kauf unter Trend und Verkauf zum Trend
o Kelly 4 Jahre ist für Bitcoin, die wir grundsätzlich bereit wären in einer Euphorie zu verkaufen.
o Kelly 10 Jahre ist das Kriterium für langfristig gehaltene Bitcoin

Für deine Bitcoin (alle Haltedauern) ergibt sich folgende Kelly-Grenze:



Die X-Achse gibt dir den aktuellen Bitcoin-Preis. Die Färbung der X-Achse gibt dir die Bewertung per 23.07.2025 ob dieser Preis günstig oder teuer ist. Wenn du Bitcoin neu kaufst, ist der optimale Punkt auf der Kurve, d.h. für einen Bitcoinpreis von 102 Tsd. EUR, solltest du 64.4% in Bitcoin stecken. Bei einem Preis von heute 200 Tsd. EUR pro Bitcoin solltest du aber nur für knapp 40% Lebensvermögen Bitcoin kaufen und den Rest erst später (hoffentlich günstiger) kaufen. Bei einem Preis von 40 Tsd. EUR pro Bitcoin würde ich heute sofort 75% des Lebensvermögens in Bitcoin stecken (solange es die Liquidität natürlich zulässt).

Schritt 4:
Sobald wir Bitcoin gekauft haben ist unser Bitcoinanteil am Gesamtvermögen auch vom Bitcoinpreis abhängig:



IST-Allokation zum IST-Bitcoinpreis ist der rote Kreis.

schwarze Linie: Wenn der Bitcoinpreis steigt, steigt auch meine IST-Allokation. Wenn der Bitcoinpreis sinkt, sinkt auch meine IST-Allokation.

schwarze +++Linie: Wir möchten aber nur maximal 75% unseres Gesamtvermögens in Bitcoin investieren. Wenn ein rückläufiger Bitcoinpreis dazu führt, dass wir immer wieder nachkaufen, um die Quote auf 75% zu halten, dann verbauchen wir über 75% unseres Lebensvermögens. Deswegen müssen wir auch berücksichtigen, wie viel wir bereits investiert haben (Maximal-Allokation).

Schritt 5:

Wenn wir aktuell 50% Bitcoin-Allokation haben, aber uns 70% wünschen, müssen wir 20% kaufen. Damit verschiebt sich die schwarze Linie nach oben und wir bekommen die grüne Line.



Bei einem Bitcoinpreis von 0.3 unter Trend würden wir die restlichen 5% Bitcoin kaufen (bis zu einer Gesamtquote von 75%).

Unter Berücksichtigung der Kelly-Grenzen erhalten wir unsere finale Grafik:





Anbei die Annahmen:



dunkelblau = direkte Annahmen, hellblau = abgeleitete Annahmen



Ich versuch das nochmal als Excel hochzuladen.
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Re: Herausforderungen beim Rebalancing großer Bitcoin-Vermögen
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virginorange
on 22/07/2025, 13:10:32 UTC
⭐ Merited by 5tift (2) ,Lakai01 (2) ,hawer357 (1)
Hattest Du vor die Excel-Tabelle zu teilen, gibt es die Tabelle irgendwo zum Download?


Den Link habe ich unter die Grafik gepackt.

Ich würde ggf. einen Download vornehmen und lokal mit der Datei herumspielen. Man muss Google ja nicht verraten, wie viele Bitcoin man hat.
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Re: Herausforderungen beim Rebalancing großer Bitcoin-Vermögen
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virginorange
on 21/07/2025, 11:23:07 UTC
vielen Dank für den interessanten Artikel. Hattest Du vor die Excel-Tabelle zu teilen, gibt es die Tabelle irgendwo zum Download?

Kennst du eine gute anonyme Uploadmöglichkeit?

Das traditionelle Bankensystem beruht tatsächlich auf großen und plötzlichen Vermögensbewegungen, ist oftmals sogar eine der Haupteinnahmequellen der Banken (1% Jahreszins bei einer 5 Mrd. Überweisung bringt bei einem Tagesdurchlauf des Geldes durchaus sehr viel Gewinn für keinen Aufwand)

Punkt 2) würde ich daher nur in Verbindung mit Punkt 3) als negatives Kriterium sehen. Bei solchen Summen werden definitiv AML-Prüfungen fällig. Ich sehe hier aber ehrlich gesagt keinen allzu großen Hemmpunkt. Die Prüfungen selbst sind bei nachweisbarem (!) Vermögensverlauf absolut kein Problem, ggfs. müssen diese aber tourlich (bspw. jährlich oder im 5-Jahresplan) wiederholt werden.

VW kann ohne Probleme Milliarden verschieben, also technisch haben die Banken hier kein Limit.

Wenn ich Geld von Wertpapierdepot über das Girokonto zu einem anderen Wertpapierdepot überweise muss ich nur die legale Mittelherkunft nachweisen.

Mittel von einer zentralen KryptoBörse konnten bei manchen Banken schlecht ankommen auch bei Legaler Mittelherkunft, legaler Versteuerung und legalem Kauf und Verkauf von Bitcoin. Bei TransferWise verstößt z.B. der Handel mit Bitcoin gegen die AGB.

Wenn ich dann von 20 Verschiedenen Personen aus der EU jeweils 5.000 EUR überwiesen bekomme, weil ich auf Bisq dezentral Bitcoin verkauft habe, diese Diskussion wir schwierig.

Ich persönlich würde das Rebalancing lieber in einer "echten" Währung durchführen als in einem Stablecoin. Bei letzterem wäre mir das Risiko viel zu groß, dass die Firma dahinter in Schwierigkeiten gerät (Vermögenswerte im Stablecoin sind nicht gedeckt, ...), zudem wäre das Ganze rechtlich und steuerlich doch ein Graubereich, den ich bei solchen Summen meiden würde, vor allem, wenn das Geld dort länger "geparkt" werden sollte.

Das Kontrahentenrisiko (Herausgeber des Tokens geht pleite) sehe ich genauso wie du.

Ich verstehe den steuerlichen Graubereich nicht. Unter 12 Monaten Haltefrist wird jeder Handel steuerpflichtig, egal ob ich BItcoin gegen USDT oder gegen ETH verkaufe. Über 12 Monaten ist der Handel als deutsche Privatperson steuerfrei unabhängig davon was ich mit dem Verkaufserlös mache. Bist du aus Österreich?